1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Wirtschaft
  6. >
  7. Mifa-Neustart mit 250 Mitarbeitern

Insolvenz Mifa-Neustart mit 250 Mitarbeitern

Die insolvente Mifa stellt sich neu auf: 250 Beschäftigte dürfen weitermachen, 210 werden in eine Transfergesellschaft überführt.

21.02.2017, 12:12

Sangerhausen l Für den insolventen Fahrradbauer Mifa werden künftig nur 250 Mitarbeiter tätig sein. Das sei gut die Hälfte der derzetigen Belegeschaft, sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters Lucas Flöther der Volksstimme. 210 Mitarbeiter sollen in eine Transfergesellschaft überführt werden. 50 Beschäftigte hätten bereits von sich aus gekündigt.

Mifa hatte Anfang Januar einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Der Versuch die Insolvenz in Eigenverwaltung durchzuführen, war kurz darauf gescheitert, weil die Eigentümerfamilie von Nathusius ein bereits zugesagtes Massedarlehen verwehrte. Insolvenzverwalter Flöther übernahm und sucht seitdem nach einem Investor. Für die Produktion konnte Mifa indes Teile bestellen - auch weil die Familie von Nathusius kurz darauf doch weiteres Geld zur Verfügung stellte. Für den Farradbauer war es die zweite Insolvenz innerhalb weniger Jahre. Zuvor musste Mifa Ende 2014 die Zahlungsunfähigkeit beantragen. Wenig später übernahm die Familie von Nathusius als Gesellschafter.

Derzeit wird bei Mifa wieder produziert. Langfristig sei ein wirtschaftlicher Betrieb allerdings nur mit etwa der Hälfte der derzeit 520 Beschäftigten möglich. "Für 250 Mitarbeiter können die Lohnkosten aus dem laufenden Betrieb heraus und auf Grundlage der bestehenden Aufträge finanziert werden", so ein Sprecher des Insolvenzverwalters. 210 Beschäftigte sollen in eine Transfergesellschaft überführt werden. Über die soziale Auswahl der Beschäftigten werde derzeit verhandelt.

In der Transfergesellschaft sollen die betroffenen Mitarbeiter vier Monate lang bei 80 Prozent ihrer Bezüge so qualifiziert werden, dass sie danach einen neuen Job finden. Allerdings steht die Finanzierung der Transfergesellschaft noch nicht. Bis Ende des Monats wird mit einer Einigung gerechnet, so der Sprecher des Insolvenzverwalters Flöther.