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Investorensuche Wer rettet das Achslagerwerk in Staßfurt?

Die Gespräche mit einem Investor, der das Achslagerwerk Staßfurt vor dem Aus bewahrt, stehen offenbar vor dem Abschluss.

08.06.2016, 23:01

Magdeburg/Staßfurt l Die Suche nach einem Investor für das insolvente Achslagerwerk Staßfurt steht nach Volksstimme-Informationen offenbar kurz vor dem Abschluss. Der Magdeburger Insolvenzverwalter Heiko Rautmann hat in den vergangenen Tagen abschließende Gespräche geführt. Über den Inhalt und die Identität des Investors wurde nichts bekannt, Rautmann war am Mittwoch nicht zu erreichen.

Das Insolvenzverfahren für den traditionsreichen Staßfurter Betrieb läuft seit mehr als zwei Jahren. Im April 2014 hatte der Wernigeröder Geschäftsmann Daniel Trutwin das Achslagerwerk von der Schlossgruppe Neugattersleben übernommen und in die Insolvenz geführt. Der Plan, das Unternehmen zu sanieren, misslang. Investitionen, die vom Gericht in einem Insolvenzplan auferlegt wurden, sollen von Trutwin nicht durchgeführt worden sein. Detlev Kiel, IG-Metall-Chef in Magdeburg, erhebt schwere Vorwürfe: „Trutwin hat das Achslagerwerk ausbluten lassen und heruntergewirtschaftet.“ Die Volksstimme konnte Trutwin am Mittwoch nicht mit diesen Anschuldigungen konfrontieren. Erst die Belegschaft, sagt Kiel, habe die Suche nach einem Investor angeschoben.

Aufgrund der bislang schleppenden Suche nach einem Retter, hoffen die Beschäftigten auf Hilfe der Politik. Am Donnerstag soll vor dem Wirtschaftsministerium in Magdeburg demonstriert werden. Derzeit arbeiten nur noch 35 Mitarbeiter als Notbesetzung im Achslagerwerk. Noch 2014 zählte die Firma 150 Beschäftigte. Auch das Land zählt zu den Gläubigern, hat ein Interesse an der Rettung. Wirtschafts-Staatssekretär Thomas Wünsch (SPD) will sich für den Erhalt der Firma stark machen.