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Landwirtschaft Die Kartoffelbauern unzufrieden mit der Ernte

In Sachsen-Anhalt läuft die Kartoffelernte verhalten an. Die meisten Knollen werden zu Pommes und Chips weiterverarbeitet.

19.09.2016, 09:37

Magdeburg (dpa) l Die Kartoffelbauern in Sachsen-Anhalt können nach Schätzungen mit einem Ertrag von 35 bis 45 Tonnen je Hektar rechnen. Damit lägen die Ernteerwartungen bei einem guten Durchschnitt, teilte das Agrarministerium in Magdeburg mit. Im vergangenen Jahr hatten die Landwirte rund 46 Tonnen je Hektar aus der Erde geholt. Die Erntemenge lag mit 540 000 Tonnen etwa ein Viertel unter dem Niveau von 2014. Die aktuelle Bewertung im Land liegt im Bundestrend. Der Deutsche Bauernverband erwartet durchschnittliche bis gute Ergebnisse.

In Sachsen-Anhalt ist die Qualität der Kartoffeln laut Agrarministerium insgesamt gut. Das heiße und trockene Wetter habe allerdings zum Saisonstart für ungünstige Erntebedingungen gesorgt. "Harte Böden, Staub und Klutenbildung erschweren die Ernte und führen zu Schäden an den Kartoffeln", teilte das Ministerium mit. Einige Betriebe hätten daher noch nicht mit der Ernte begonnen oder starteten verhalten. Für die Einlagerung muss die Ware heruntergekühlt werden. Niedrigere Temperaturen sind daher von Vorteil.

Ein Drittel der gut 11 800 Hektar Kartoffeläcker seien bereits abgeerntet worden, hieß es weiter. "Das kühlere und feuchtere Wetter kommt für die Bauern goldrichtig, um Qualitätsmängel zu vermeiden", sagte ein Sprecher des Landesbauernverbands. Der größte Teil der angebauten Kartoffeln seien für die Verarbeitung zu Pommes, Chips und Co. gedacht. Hier gebe es meist Vorverträge, so dass die Knollen schon vor der Ernte verkauft seien.

Für Speisekartoffeln sei die Nachfrage derzeit mäßig, hieß es. Hintergrund sei eine gute Ernte von Frühkartoffeln, vor allem im größten Kartoffel-Anbaugebiet Niedersachsen. Die Lager für die Frühkartoffeln seien daher vielerorts noch nicht abverkauft.

Zuletzt gaben daher auch die Erzeugerpreise leicht auf 15 Euro pro 100 Kilogramm nach. Das ist etwa das Niveau der vergangenen Saison, als Preise zwischen 16 und 19 Euro erzielt werden konnten. Zum Vergleich: 2014 mussten die Bauern einen Preisrutsch auf gut 7 Euro je 100 Kilo hinnehmen.