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Smartphone Apple stellt iPhone 7 vor

In einer Präsentation haben die Apple-Entwickler das neue iPhone mit zwei Kameras und optischem Zoom in San Francisco vorgestellt.

07.09.2016, 19:35

San Francisco (dpa) l Apple schafft bei seinen neuen iPhones die traditionelle Klinkenstecker-Buchse für Ohrhörer ab. Beim iPhone 7 wird man sie stattdessen über Apples hauseigenen digitalen "Lightning"-Anschluss einstöpseln oder drahtlos per Bluetooth verbinden. Ein Grund für den Schritt sei, dass der Platz im Inneren der immer dünneren Telefone kostbar werde, sagte Apple-Manager Phil Schiller bei der Vorstellung des Geräts am Mittwoch in San Francisco.

Äußerlich sieht das iPhone 7 weitgehend wie die bisherigen Modelle der 6er-Reihe aus. Aber unter anderem Kamera und Display wurden deutlich verbessert. Zudem sind die Geräte jetzt weitgehend wasser- und staubfest. Das größere iPhone 7 Plus bekam eine zweite Linse für optischen Zoom und Tiefenschärfe-Effekte. Der neue Chip "A10 Fusion" sei doppelt so schnell wie der im zwei Jahre alten iPhone 6 und 120 Mal schneller als der Prozessor im ersten iPhone von 2007. Erstmals spendierte Apple seinem Telefon zudem Stereo-Lautsprecher. Der Speicher in der günstigsten Variante wurde von 16 auf 32 Gigabyte angehoben. Die Preise in Deutschland beginnen bei 759 Euro. Vorbestellungen beginnen am 9. September - auch in Deutschland. Ausgeliefert wird ab dem 16. September.

Das iPhone ist das wichtigste Apple-Produkt und brachte zuletzt mehr als die Hälfte der Erlöse des Konzerns ein. In diesem Jahr gehen die iPhone-Verkäufe aber erstmals seit dem Start des Geräts zurück.

Nach rund eineinhalb Jahren bringt Apple zudem eine zweite Version seiner Computer-Uhr heraus. Mit der neuen Apple Watch wird man auch schwimmen können. Der Prozessor der Uhr ist jetzt deutlich schneller und das Display wurde heller gemacht. Außerdem hat die Uhr jetzt ein eingebautes GPS-Modul, zum Beispiel, um ein Lauftraining auch ohne ein Smartphone aufzuzeichnen.

Apple verkaufte seit dem Marktstart im April 2015 unverändert das erste Modell. Die Apple Watch etablierte sich zwar vom Start weg als Marktführer – doch die Frage, wie groß die Produktkategorie überhaupt werden kann, steht weiterhin im Raum. Die Marktforscher von IDC schätzen, dass nach 3,6 Millionen verkauften Apple-Uhren im Startquartal ein Jahr später im zweiten Vierteljahr 2016 nur noch 1,6 Millionen Geräte abgesetzt wurden. Apple nennt keine Verkaufszahlen.

Die Abschaffung der traditionellen 3,5-Millimeter-Ohrhörer-Buchse war schon nach Gerüchten im Vorfeld der Präsentation zum Teil als "verbraucherfeindlich" kritisiert worden. Für Nutzer von Kopfhörern mit klassischen Klinkensteckern werde es einen Adapter geben. Zudem stellte Apple eigene Bluetooth-Ohrhörer vor, die komplett ohne Kabel auskommen. diese "AirPods" werden in Deutschland 179 Euro kosten.

Im Sommer hatte bereits der PC-Marktführer Lenovo beim Motorola-Smartphone Moto Z die Ohrhörer-Buchse durch einen USB-C-Anschluss ersetzt – so wie auch der kleine chinesische Anbieter LeEco. Mit Apple trifft aber erstmals ein großer Hersteller die Entscheidung für eine ganze Modellreihe. Schiller sprach von "Mut", der für eine solche Entscheidung erforderlich sei.

Bei der von Apple für das iPhone 7 genannten Wasserdichte-Klasse IP67 sind Geräte vor Spritzwasser, Regen und Schnee geschützt, können unter die Dusche genommen und für bis zu 30 Minuten einen Meter tief unter Wasser gehalten werden. Schwimmen, tauchen oder schnorcheln sollte man dagegen nicht. Die "6" in der Zahl bedeutet einen weitgehenden Schutz vor Staub. Apple folgt hier schließlich einem Trend in der Industrie: Top-Modelle etwa von Samsung haben schon seit einigen Jahren solche oder auch höhere Schutzklassen.

Zum Auftakt der Präsentation gelangen Apple zwei Überraschungen im Gaming-Bereich. Nintendo bringt nach jahrelanger Zurückhaltung erstmals eine seiner beliebten Figuren auf ein Smartphone. Der japanische Spiele-Spezialist kündigte das Spiel "Super Mario Run" für iPhones an. Und der Sommer-Hit "Pokémon Go" wird auch auf der Apple-Uhr spielbar sein.

Nintendo bot seine Spiele lange Zeit grundsätzlich nur für die eigenen Spielekonsolen an. Inzwischen spielen aber immer mehr Menschen die günstigen bis kostenlosen Smartphone-Games. Das Nintendo-Geschäft steht unter Druck. Hinter "Pokémon Go" steckt auch eine Nintendo-Beteiligung.

Das Büro-Programmpaket iWork für Macs, iPad und iPhone soll mit einer Funktion ausgestattet werden, damit Schüler und Lehrer in Echtzeit gemeinsam Dokumente bearbeiten können. Apple zieht hier nach, was Google mit seinen Docs auch anbietet.

Neuerungen insgesamt:

  • Das iPhone 7 ist wasser- und staubdicht.
  • Die Displays sind 25 Prozent heller.
  • Es hat keinen Klinkerstecker, dafür aber einen Adapter von Lightning auf die Klinkenbuchse.
  • Die neuen, drahtlosen Kopfhörer AirPods erkennen über Sensoren, wenn der Kopfhörer im Ohr steckt.
  • Das iPhone 7 ist mit Stereo-Lautsprechern ausgestattet.
  • Im Vergleich zum Vorgänger soll der Akku des iPhone 7 eine Stunde länger halten.
  • Die Frontkamera hat 7 Megapixel, die für detailreichere Selfies sorgen.
  • Mehr Speicher: Das Basis-Modell hat 32 GB, das mittlere Modell hat 128 GB und das größte 256 GB.
  • Das iPone 7 Plus verfügt über zwei 12 Megapixel-Kameras, mit denen ein optischer Zoom möglich ist.