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DEB mit WM zufrieden Millionengewinn und "kometenhafte" Entwicklung

Sportlich und finanziell war die Heim-WM für den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) ein Erfolg. Dieses Fazit zogen die Organisatoren bereits vor dem Finaltag. Der Millionengewinn soll in den Nachwuchs investiert und der Vertrag mit Bundestrainer Sturm verlängert werden.

21.05.2017, 22:34

Köln (dpa) - Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) geht mit einem satten Millionengewinn aus der Heim-Weltmeisterschaft. Die vorsichtigen Erwartungen von rund 350 000 Zuschauern bei den Spielen in Köln wurden deutlich übertroffen. Rund 463 000 Fans kamen zu den 34 WM-Spielen in Deutschland.

Dies entspricht einem Schnitt von gut 13 600 pro Spiel. Mit insgesamt rund 685 000 Zuschauern erreichte die 81. Weltmeisterschaft die zweithöchste Resonanz aller WM-Turniere. Den Zuschauerrekord hält nach wie vor die WM 2015 in Prag und Ostrau. Damals waren 741 690 Zuschauer gekommen.

"Wir hatten eine sehr, sehr gute Atmosphäre hier. Wir sind sehr zufrieden", lobte Weltverbandspräsident René Fasel vor den Halbfinals am Samstag, die beide nicht ausverkauft waren. Das hochklassige Duell Kanada gegen Russland (4:2) sahen 16 469 Zuschauer, zum Abendspiel Schweden gegen Finnland (4:1) kamen dann sogar nur 11 242 Zuschauer.

Dennoch waren die Organisatoren zufrieden, auch mit den Zahlen aus Paris. Dort sahen insgesamt 224 000 Menschen die 30 Spiele. "Unsere Erwartungen wurden übertroffen", sagte Henner Ziegfeld, Generalsekretär des WM-Organisationskomitees. Finanziell verantwortlich ist der DEB als Hauptausrichter indes nur für die Spiele in Köln. Genau beziffern kann der Verband das Plus erst nach der WM, es dürfte aber über zwei Millionen Euro liegen.

"Wir sind super zufrieden. Das war ein Festival. Damit können wir uns wirklich sehen lassen", sagte DEB-Präsident und WM-Organisationschef Franz Reindl. Da der DEB mittlerweile finanziell konsolidiert ist, kann der Gewinn aus der Heim-WM anders als in der Vergangenheit in die Nachwuchsarbeit gesteckt werden. "Das Wichtigste ist, dass wir es für die Zukunft verwenden können. Ob man es in drei Jahre steckt, in fünf oder in acht, das sehen wir dann", sagte Reindl.

Bundestrainer Marco Sturm hatte nach dem deutschen Viertelfinal-Aus gegen Kanada (1:2) vor allem im Nachwuchsbereich bessere Arbeit gefordert und die Deutsche Eishockey Liga (DEL) kritisiert. "Jetzt müssen wir einfach weiter arbeiten. Vor allem im Nachwuchs. In den Vereinen, aber auch in der DEL. Da müssen wir einfach alle einen besseren Job machen", hatte Sturm gesagt. Der 38-Jährige will auf Dauer mehr erreichen als die Qualifikation für das Viertelfinale, in das Sturm Deutschland nun zum zweiten Mal hintereinander geführt hatte.

Durch den erneuten Einzug in die K.o.-Runde sprang Deutschland in der Weltrangliste von Platz zehn auf Rang acht und profitiert damit bei künftigen Weltmeisterschaften von einem vermeintlich günstigeren Spielplan. "Die Entwicklung ist kometenhaft. Das ist sensationell", befand Reindl, der noch in diesem Jahr den nach der WM 2018 in Dänemark auslaufenden Vertrag mit Sturm verlängern will. "Es ist klar, dass wir uns im Sommer oder Herbst zusammensetzen", kündigte Reindl an.