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Polnische und deutsche Fans feiern EM-Spiel im Regen

Zehntausende Fans im ganzen Land feiern beim EM-Duell gegen Polen. Starker Regen schreckt aber auch in vielen Orten Fußballbegeisterte vom Public Viewing ab. An der deutsch-polnischen Grenze kommt es zu einer besonderem Fußballabend.

Von Jeanette Bederke, Fabian Wegener und Andreas Rabenstein, dpa 16.06.2016, 23:13

Berlin (dpa) - Zäher Kampf auf dem Platz, Freundschaft beim Public Viewing: Rund tausend deutsche und polnische Fans haben am Donnerstagabend an der Grenze beider Länder in Frankfurt (Oder) gemeinsam das EM-Duell (0:0) gefeiert.

Mit Bier und Cocktails fieberten sie beim Public Viewing in der Oder-Strandbar neben dem Grenzübergang Stadtbrücke mit ihren Nationalmannschaften mit. In anderen Teilen der Bundesrepublik dämpfte dagegen schlechtes Wetter die Public-Viewing-Begeisterung.

Die Bürgermeister von Frankfurt (Oder) und der polnischen Partnerstadt Slubice hatten zum gemeinsamen EM-Schauen in der Strandbar eingeladen. An der Oder herrschte Sommerfeeling, für die Bar wurden vergangenen Woche 500 Kubikmeter Sand aufgeschüttet. Frankfurts Oberbürgermeister Martin Wilke mischte sich pünktlich zum Spielbeginn unter die Fans. Der Einladung waren sowohl deutsche Fußball-Freunde - mit schwarz-rot-goldenen Trikots, Mützen und Perücken - gefolgt. Aber auch zahlreiche junge Polen. Die Fans feierten lautstark, aber friedlich.

In anderen Teilen Deutschlands verschreckte das nasse und kühle Wetter die Fußball-Fans: Bei strömenden Regen war das zentrale Public Viewing in Düsseldorf so gut wie leer. Im Südwesten blieb der große Ansturm auf das Open-Air-Fußballschauen aus. Die Organisatoren des Public Viewing in Heilbronn hatten sich nach eigenen Angaben rund 5000 Gäste erhofft, gekommen seien nur 1500. Auch bei den Events unter freiem Himmel in Darmstadt, Gießen oder Fulda in Hessen wurde wegen des Wetters nur wenig Besucher erwartet.

Allerdings trotzten Hamburger Fans dem miesen Wetter: In strömendem Regen verfolgten auf dem Heiligengeistfeld über 22 000 Menschen die Partie. Mit Regencapes und Schirmen ausgerüstet stimmten zahlreiche deutsche Fans gleich zu Beginn verhaltene Fangesänge an, vereinzelt fegten auch Parolen kleinerer Gruppen polnischer Fans über den Platz.

Auch in Frankfurt verfolgten nach Angaben der Veranstalter rund 12 500 Fußball-Fans das Match in der Commerzbank-Arena - etwa ein Viertel mehr als beim komplett verregneten EM-Auftakt am Sonntag gegen die Ukraine. In Berlin guckten einige Tausend Fans das Spiel am Brandenburger Tor. Sprechchöre und Fangesänge schallten durch die Reihen, kurz nach Abpfiff brach Jubel unter den Besuchern auf. Null, null, alles gut, sagte ein Deutschland-Fan, nachdem er einen Polen umarmt hatte.

Die Sicherheitsvorkehrungen auf der Berliner Fan-Meile waren erneut streng. Taschen wurden nach brennbaren Flüssigkeiten und scharfen Gegenständen durchsucht, die Besucher wurden abgetastet.

Der Fußballabend in Frankfurt an der Oder wurde von einem verstärkten Polizeiaufgebot inklusive einer deutsch-polnischen Streife begleitet. In der Vergangenheit, zuletzt bei der EM vor vier Jahren, war es zwischen deutschen und polnischen Fußballfans an der Oder zu einzelnen Auseinandersetzungen gekommen.

Trotz der strengen Sicherheitsvorkehrungen auf der Berliner Fanmeile ist der Andrang groß. Foto: Paul Zinken
Trotz der strengen Sicherheitsvorkehrungen auf der Berliner Fanmeile ist der Andrang groß. Foto: Paul Zinken
dpa
In Freiburg verschreckte das unfreundliche Wetter viele Fans. Foto: Patrick Seeger
In Freiburg verschreckte das unfreundliche Wetter viele Fans. Foto: Patrick Seeger
dpa
Zahlreiche Fans trotzen in Hamburg beim Public Viewing auf dem Heiligengeistfeld dem Wetter. Foto: Bodo Marks
Zahlreiche Fans trotzen in Hamburg beim Public Viewing auf dem Heiligengeistfeld dem Wetter. Foto: Bodo Marks
dpa
In Frankfurt am Main verfolgten nach Angaben der Veranstalter rund 12 500 Fußball-Fans das Match in der Commerzbank-Arena. Foto: Boris Roessler
In Frankfurt am Main verfolgten nach Angaben der Veranstalter rund 12 500 Fußball-Fans das Match in der Commerzbank-Arena. Foto: Boris Roessler
dpa