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TV-Tipp Arte-Themenabend über die Queen

Ein Arte-Themenabend widmet sich der britischen Königin. Im Mittelpunkt steht der Spielfilm-Welterfolg "Die Queen" von Stephen Frears - und damit auch der Unfalltod von Lady Di vor 20 Jahren.

Von Ulrike Cordes, dpa 22.07.2017, 23:01

Berlin (dpa) - Seit Elizabeth II. 1952 den Thron bestieg, hat sich die Welt verändert. Doch ob Kriege, Attentate oder Skandale: Die Queen hat es durchgestanden - unerschütterlich. "Wir sollten sie Elizabeth die Standhafte nennen", sagt der englische Autor und Biograf Hugo Vickers in der TV-Dokumentation "The Queen".

In einer Zeit schwankender Gewissheiten, die Großbritannien gerade den Brexit beschert, sorgt die 91-jährige Königin aus dem Haus Windsor in ihrem vor allem repräsentativen Amt für Zusammenhalt, Ruhe und etwas Glanz in Großbritannien und den Staaten des Commonwealth. Mit viel Disziplin nimmt sie noch immer zahllose Termine im Jahr wahr.

Und auch ihren Nachkommen - wie Enkel William, seiner Frau Kate sowie beider Kleinkinder George und Charlotte auf dessen Staatsbesuch in Deutschland - jubeln zahllose Menschen zu. Dabei erinnert ein Arte-Themenabend am Sonntag (23. Juli) daran, dass die britische Monarchie vor 20 Jahren massiv in der Kritik stand.

Und zwar nicht zuletzt wegen der Haltung der Queen nach dem Unfalltod von Lady Diana am 31. August 1997 in Paris. Damals hatte die Königin ihrer von ihrem Sohn Charles geschiedenen Ex-Schwiegertochter zunächst ihre öffentliche Anteilnahme und ein Staatsbegräbnis verweigert. Und damit den Zorn weiter Kreise der Bevölkerung auf sich gezogen, die die "Königin der Herzen" als eine der ihren betrachteten.

Das Geschehen rekonstruiert bei einiger künstlerischer Freiheit Spielfilm-Welterfolg "Die Queen" von Stephen Frears aus dem Jahr 2006 (20.15 Uhr). Die Ausnahmeschauspielerin Helen Mirren berührt darin mit großer Einfühlung in eine einsam auf ihrem schottischen Sommerferienschloss Balmoral residierende Monarchin, die den Kontakt zur realen Welt verloren zu haben scheint.

Für Mirren gab es dafür einen "Oscar" als "Beste Hauptdarstellerin". Das Filmdrama erzählt aber auch, wie bei diesem Anlass die Stunde des Premierministers Tony Blair (Michael Sheen) schlug. Der später bei vielen eher unbeliebte Labour-Politiker war damals erst wenige Wochen auf seinem Posten - die Gefühlslage der Briten verstand der 44-Jährige jedoch genau.

Am Telefon brachte Blair die Queen diplomatisch dazu, schließlich nachzugeben. In einer Fernsehansprache fand Elizabeth II. dann warme Worte für Diana, besuchte Trauernde vor dem Buckingham-Palast und gestand der Toten eine öffentliche Beisetzungszeremonie zu, die zwei Milliarden Menschen auf dem ganzen Erdball vor ihren Fernsehschirmen verfolgten.

Zu der Geschichte aus dem Frears-Film nach dem Drehbuch von Peter Morgan liefert um 23.25 Uhr die Erstausstrahlung von David Thompsons Dokumentation "Es war einmal ... The Queen" Hintergründe zu den Dreharbeiten. "Ich hatte immer die Hoffnung, dass wir die Institutionen kritisieren, aber mit der Frau selbst sympathisieren", erklärt darin der heute 76-jährige Starregisseur Frears ("Gefährliche Liebschaften").

Von weiteren Stationen im Leben der 1926 geborenen Elizabeth Alexandra Mary Windsor berichtet zwischen beiden Sendungen um 21.55 Uhr in der Wiederholung Volker Schmidt-Sondermanns und Ulrike Grünewalds Doku "The Queen".

"Die Queen" von Stephen Frears