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TV-Tipp Deutschland sucht den Superstar

"Deutschland sucht den Superstar" ist eine der langlebigsten Shows im RTL-Programm - mittlerweile ist der Sender bei Staffel 14 angelangt. Im Finale wollen sich vier Kandidaten den Titel sichern. Auf "Pop-Titan" Dieter Bohlen können sie danach allerdings nicht zählen.

Von Jonas-Erik Schmidt, dpa 05.05.2017, 23:01

Köln (dpa) - Als RTL seine jüngste Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) auf den Bildschirm schickte, verkündete der Sender, dass es keine Grenzen gebe. Ob Rock- oder Opernsänger, jung oder alt, klein oder groß - jeder sei bei der Casting-Show willkommen.

Dabei herausgekommen ist Alphonso Williams, mehr als zwei Meter groß, 54 Jahre alt, Lagerarbeiter aus Wiefelstede bei Oldenburg, genannt "Mr. Bling Bling". Ein Koloss, dem man tatsächlich zutrauen kann, ein paar Grenzen zu verschieben. Allein schon physisch. Und der an diesem Samstag (20.15 Uhr) im DSDS-Finale steht - neben den deutlich jüngeren und kleineren Konkurrenten Alexander Jahnke (30), Duygu Goenel (23) und Maria Voskania (29).

Wer auch immer von ihnen am Ende triumphieren wird: Man darf zweifeln, dass die ganz große Karriere bevorsteht. Diese Grenze hat DSDS in den vergangenen Jahren nämlich nicht übersprungen. Die Show läuft nun seit 2002, aktuell in der 14. Staffel. Die Halbwertzeit der Sieger wurde aber zuletzt gefühlt immer kürzer. Die 13. Staffel etwa gewann ein gewisser Messiah Prince Sheridan Damien Ritzinger, kurz Prince Damien. Seine Single landete danach zwar kurzzeitig auf Platz eins der Charts, seitdem ist es aber recht ruhig um ihn geworden.

Um den Sieg geht es bei DSDS mittlerweile aber auch nicht mehr so sehr. Die Show ist mal Kuriositätenkabinett mit krakeelenden Sängern, die erkennbar an Selbstüberschätzung leiden, mal hat sie einen Seifenoper-Einschlag. Viel Wert wird daher auf die zusammengeschnittenen und durchkomponierten Folgen zu Beginn der Staffel gelegt, die von den Scharmützeln im Casting-Prozess erzählen. In dieser Staffel flog man dafür etwa nach Dubai. Natürlich immer dabei: der ewige Juror Dieter Bohlen (63).

Die sogenannten Live-Mottoshows, bei denen die Kandidaten am Abend nach und nach ihre Lieder singen und die Zuschauer abstimmen, gingen in dieser Staffel hingegen vergleichsweise flott über die Bühne. Im Finale gibt es auch keinen Zweikampf, der Sieger wird von den Zuschauern aus einem Quartett bestimmt.

Neben dem gebürtigen US-Amerikaner Alphonso, der per "Wildcard" in den Mottoshows landete, tritt "Songpoet" und Außenhandelskaufmann Alexander an, der sich zuletzt in Seefahrer-Kulisse und mit einer "Kuschelrock-Version" (Urteil Dieter Bohlen) von Westernhagens "Freiheit" das Final-Ticket sicherte. Weitere Kandidaten: die Studentinnen Maria aus Würzburg und Duygu aus Duisburg. Letztere knickte im Halbfinale um und ließ sich auf die Bühne tragen. Für das Finale gibt RTL allerdings Entwarnung: Sie wird auftreten.

Dem Sieger winken ein Plattenvertrag und 500 000 Euro. Auf die Hilfe von Dieter Bohlen (63) muss er allerdings verzichten. Der "Pop-Titan" wird die Siegersingle entgegen seiner Gewohnheiten nicht produzieren. Er schaffe das aus Zeitgründen nicht.