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TV-Tipp Die Toten vom Bodensee - Die Braut

Am Tag ihrer Hochzeit wird die Braut Maja von Freunden entführt - was ein traditioneller Spaß sein soll, endet im ZDF-Krimi "Die Toten vom Bodensee" in einem Alptraum. Denn die Braut kehrt nie mehr wieder.

Von Kathrin Drinkuth, dpa 30.04.2017, 23:01

Lindau (dpa) - Das Unglück kommt ausgerechnet am Hochzeitstag: Freunde entführen die Braut von der Feier, doch der traditionelle Brauch endet in einer Katastrophe. Denn die junge Frau verschwindet, und für ihren Bräutigam verwandelt sich der vermeintlich glücklichste Tag seines Lebens in einen Alptraum.

Der junge Mann findet seine frisch Vermählte nach banger Suche tot an einem Baum, mit gebrochenem Genick. Der ZDF-Krimi "Die Toten vom Bodensee - Die Braut", der am Montag (20.15 Uhr) im ZDF zu sehen ist, beginnt mit starken, eindrucksvollen Bildern.

Das Ermittlerduo Hannah Zeiler (Nora von Waldstätten) und Micha Oberländer (Matthias Koeberlin) steht anfangs vor zahlreichen Fragen: Warum wurde die junge Frau ausgerechnet an ihrem Hochzeitstag ermordet? Welche Rolle spielt ihre Trauzeugin dabei? Und wer ist der ältere Herr, der ungebeten zur Feier kam? Bei ihren Ermittlungen im Umfeld des Paares stoßen Zeiler und Oberländer zunächst auf eisiges Schweigen.

Doch schon bald kristallisieren sich verschiedene Fronten zwischen den Beteiligten heraus: Auf der einen Seite die Familie des Bräutigams, die mit der Beziehung des Sohnes nicht besonders glücklich schien. Auf der anderen Seite die Mutter der Braut, mit der die Fischereibetreiber offensichtlich deutliche Differenzen hatten. Dazu kommen einige Tierschützer, zu denen auch die Tote gehörte, und die sich einen erbitterten Streit mit den Fischern um die Kormorane am Bodensee liefern. Ebenso rätselhaft: Ein heimlicher Verehrer der Braut, der sich von der jungen Frau nur schwer fernhalten kann. Und die Freundin der Braut, die sich wiederum auffallend intensiv um den trauernden Bräutigam kümmert. Es dauert einige Zeit, bis die Ermittler die Zusammenhänge zu entdecken - aber dann kommen sie einer schrecklichen Familientragödie auf die Spur.

Die Geschichte um das Ermittlerduo aus dem bayrischen Lindau ist Teil der Reihe "Die Toten vom Bodensee", die das ZDF seit 2014 ausstrahlt. Regie führte Hannu Salonen, die Geschichte basiert auf einem Buch von Timo Berndt. Neben den jeweiligen Fällen, die Zeiler und Oberländer lösen müssen, kämpfen beide auch mit privaten Problemen, die der Serie eine Art roten Faden geben. Oberländer - herrlich brummig gespielt von Matthias Koeberlin - liegt beispielsweise im Clinch mit seiner Frau, weil er zu wenig Zeit für sie hat. Nach einem Rauswurf aus der neuen, gemeinsamen Wohnung verbringt er einige Nächte in seinem Bus. Zu allem übel verliert er dadurch aber seinen Führerschein, weil er bei laufendem Motor in seinem Wagen gesessen und getrunken hat.

Zeiler dagegen kommt quasi nebenbei einigen Geheimnissen aus ihrer Vergangenheit auf die Spur. Ihr Vater verschwand Jahrzehnte zuvor auf dem Bodensee - war es ein tragischer Unfall oder hat er doch überlebt? Der Vorfall hat die Ermittlerin stark traumatisiert. Diesen inneren Kampf gegen die Schatten der Vergangenheit spielt Nora von Waldstätten - die zuletzt unter anderem in "Wilde Maus" und in der Spukgeschichte "Personal Shopper" zu sehen war - anschaulich und überzeugend. Dennoch: Ein paar Gesichtsausdrücke mehr hätte man sich schon gewünscht.

Infos zur Krimi-Reihe