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Neue Krimiserie WaPo Bodensee

Den Konstanzer "Tatort" gibt es nicht mehr, auf einen Bodensee-Krimi sollen die Fernsehzuschauer trotzdem nicht verzichten müssen: In der ARD-Vorabendserie "WaPo" ermittelt eine Wasserschutzpolizistin - mit viel Humor, aber in einer recht voll gepackten Story.

Von Kathrin Drinkuth, dpa 16.01.2017, 23:01

Konstanz (dpa) - Es geht schon mit ordentlichem Karacho los: Gleich in den ersten Sendeminuten der neuen ARD-Vorabendserie "WaPo" rast eine herrenlose Jacht über den Bodensee, kracht in ein Ruderboot und überfährt fast dessen Fahrer, bevor sie schließlich am Ufer aufläuft und steckenbleibt.

Als die Wasserschutzpolizistin Nele Fehrenbach (gespielt von Floriane Daniel) und ihre Kollegen die Jacht untersuchen, finden sie lediglich Blutspuren an Bord - vom Besitzer keine Spur. Das Erste zeigt "WaPo Bodensee" am Dienstag (17. Januar) um 18.50 Uhr. Ausgestrahlt werden zunächst acht Folgen, die im vergangenen Jahr am Bodensee gedreht wurden.

Mit der neuen Krimiserie, deren erste Folge sich um einen ermordeten Eventmanager, eine betrogene Ehefrau und eine teure Geliebte dreht, dient die Bodenseeregion erneut als Drehkulisse. Denn der Konstanzer "Tatort" war Ende 2016 nach 14 Jahren ausgelaufen. Ihre Serie habe damit aber nichts zu tun, sagte die Produzentin Kerstin Lipownik bei den Dreharbeiten im Herbst. "Das ist reiner Zufall." Sie habe zuvor die inzwischen eingestellte ZDF-Serie "Küstenwache" gedreht und gern auf dem Wasser bleiben wollen. "Am Bodensee gibt es sogar Wasser und Berge - was gibt es Schöneres?"

"WaPo Bodensee" sei eine Krimi-, aber auch eine Familienserie, heißt es beim Sender. Dadurch sind die rund 45 Sendeminuten allerdings recht vollgepackt. Neben den Mordermittlungen kämpft Fehrenbach mit allerhand weiteren beruflichen und privaten Problemen. Nach einer Scheidung ist sie mit Sohn und Tochter in ihre alte Heimat am Bodensee zurückgezogen, um als Leiterin der Wasserschutzpolizei zu arbeiten.

Doch allzu leicht wird der Polizistin der Start am Bodensee nicht gemacht: Neben den Mordermittlungen geht es auch um Reibereien mit ihrem Kollegen Andreas Rambach (gespielt von Ole Puppe), der als Einheimischer den Chefposten gerne selbst gehabt hätte. Hinzu kommen pubertäre Probleme ihres Sohnes, der sich in der neuen Heimat am Bodensee nicht leicht eingewöhnen kann und an der neuen Schule gleich mal mit Grafittis aneckt. Und auch ein Mann darf natürlich nicht fehlen, obwohl Fehrenbach laut Serienbeschreibung der Männerwelt erstmal den Rücken kehren wollte - zumindest so lange, bis der attraktive Schweizer Kollege Aubry auftaucht.

Floriane Daniel gibt ihrer Figur eine überzeugende Mischung aus Kompetenz, Einfühlungsvermögen, Selbsthumor und frecher Schnauze - Formalitäten interessieren Fehrenbach schlicht nicht, wenn sie Ziele erreichen will. "Nele könnte in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit jeder von uns sein", sagt Schauspielerin Daniel laut ARD-Mitteilung. "Sie hat den Kindern gegenüber immer ein schlechtes Gewissen, wie jede alleinerziehende Mutter, und steht trotzdem mit beiden Beinen im Beruf, wo sie im Gegensatz zum Kollegen Rambach ihren Standort schon gefunden hat."

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