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Wettermoderatorin Kleinert ist kein Hitzefan

Eine Woche Hochsommer - das muss eine Wettermoderatorin doch langweilen?! Gerade in diesem Jahr sieht Claudia Kleinert das anders. Und dauerhaft orange-rote Hintergrundbilder stellen sie nicht mal bei der Kleiderwahl vor neue Herausforderungen.

Von Interview: Marco Krefting, dpa 25.08.2016, 07:28

München (dpa) - Immer nur ein paar Grad mehr, weder Regenwolken, noch Gewitter: Der Hochsommer-Endspurt kommt Wettermoderatorin Claudia Kleinert gelegen.

Im Interview der Deutschen Presse-Agentur erzählt sie, ab wie vielen Tagen Hochdruckgebiet Langeweile aufkommt, welches Wetter ihr gefällt und ob der Wetterbericht die Kleidung bestimmt.

Frage: Ist für Sie eigentlich Sommerloch, wenn Sie eine Woche lang nur von Hitze erzählen können?

Antwort: Ne, bei so einem Sommer, wie er bisher war, wo man ja nicht mal drei Tage am Stück was Schönes vorhersagen konnte, ist es kein Sommerloch. Sagen wir mal so: Wenn das jetzt vier Wochen hält, dann bin ich ab der dritten Woche auch im Sommerloch. Aber jetzt erstmal am Anfang - quasi für zehn Tage - absolut okay.

Frage: Ist es denn nicht spannender, wenn das Wetter wechselt?

Antwort: Ja klar! Spannender ist es, wenn Sie viele Tage hintereinander moderieren. Aber wenn Sie, egal wo Sie hinkommen - Bahnhof, Flughafen oder sonst wo - immer nur das Gesicht sehen: Och ne, sagen Sie doch mal was Anderes voraus als immer nur kalt und Regen, dann ist das jetzt schon mal eine ganz angenehme Abwechslung.

Frage: Was zeigt man denn an der Multimedialeinwand, wenn sich keine Isobaren verschieben und Tiefs eindrehen?

Antwort: Man kann zum Beispiel zeigen, wie das normalerweise im Jahr so ist. Also ist das jetzt eine normale Temperatur - in Anführungsstrichen. Liegt die jetzt noch im Mittel dessen, was man erwarten kann. Oder wie war es letztes Jahr um die Zeit? Oder wie sind die Badeseetemperaturen. Leicht steigende Temperaturen jeden Tag, die geben immer noch unheimlich viel Stoff. Wenn Sie so vier Wochen ein Hoch haben, wo nichts passiert und es nur heiß ist, dann kommt man nach einer Weile schon mal so in Was mache ich eigentlich heute Abend? Was erklär' ich? Was kann man noch bringen, was vielleicht spannend sein könnte, was man nicht schon fünfmal erzählt hat? Aber eigentlich fällt uns da immer noch eine ganze Menge ein.

Frage: Haben Sie denn besondere Vorlieben, was das Wetter angeht? Eher sehr kalt oder eher sehr heiß lange Zeit?

Antwort: Weder noch. Ich bin eher so der Mitteltyp. So 24 Grad und Sonne, nachts immer mal wieder Regen - das finde ich eigentlich ganz gut. Ganz heiß finde ich eher sehr anstrengend. Vor allem wenn man arbeiten muss und keine Klimaanlage hat. Und selbst mit der Klimaanlage ist es anstrengend. Und sehr kalt oder so ein Sommer, wo das Wetter so überhaupt nicht richtig aus dem Quark kommt, wie wir es ja bisher hatten, das ist genauso anstrengend. Irgendwie so mal eine Woche 24 Grad und Sonne und dann wieder das eine oder andere Tiefdruckgebiet, das finde ich eigentlich am spannendsten.

Frage: Aber das Wetterstudio der Tagesthemen ist klimatisiert?

Antwort: Das ist klimatisiert. Das funktioniert alles super, ich muss da nicht großartig schwitzen. Würde ich auch nicht schaffen, weil bei sieben Stunden Moderation läuft einem danach irgendwann die Schminke weg.

Frage: A propos: Wie ist es denn, wenn der Hintergrund jetzt über Tage in einem Dunkelorange bis Rot eingefärbt ist - müssen Sie dann auch Ihre Kleidung anpassen?

Antwort: Nö. Im Grunde genommen kann ich anziehen, was ich will. Ich muss mich auf das einstellen, auf das ich mich immer einstellen muss: Das heißt nichts, was flimmert. Oder Weiß ist nicht so gerne gesehen. Oder was Starkgemustertes. Aber wenn Orange hinter mir ist, dann passt Blau super, dann passt auch Rot immer noch gut.

ZUR PERSON: Claudia Kleinert (46) moderiert unter anderem Galaveranstaltungen, Unternehmensforen und seit 1999 das Wetter nach den Tagesthemen im Ersten, das in Grünwald bei München produziert wird. Sie hat eine Ausbildung zur Bankkauffrau und Betriebswirtschaftslehre studiert. Währenddessen nahm sie Sprechunterricht bei der Deutschen Welle und kam so zum Fernsehen.

Website Claudia Kleinert