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Friedhof Neue Wiese und ein Kindergräberfeld

Auf dem Gardeleger Friedhof wird eine neue Fläche für anonyme Bestattuingen vorbereitet. Auch ein Gräberfeld für Kinder soll es geben.

Von Gesine Biermann 24.07.2017, 21:00

Gardelegen l Ein Kreuz aus Wegen ist schon angelegt, die Ränder sauber gepflastert. Dazwischen ist eine feste Rasendecke entstanden. In der Mitte ein Ring, befüllt mit weißen Kieselsteinen. Hier soll im nächsten Jahr eine Stele aufgestellt werden. Das neue Feld für anonyme Bestattungen in Gardelegen ist bereits angelegt. Wann es erstmals genutzt wird, ist noch nicht klar. Lange wird es aber nicht mehr dauern, bis hier die erste Urne bestattet wird, denn auf der bisherigen Fläche sind nur noch wenige Stellen frei. „Wir haben deshalb bereits Anfang 2017 damit angefangen, die neue Fläche zu planen und Kostenangebote einzuholen“, informiert Bettina Bauer, die im Gardeleger Ordnungsamt für die Friedhofsangelegenheiten zuständig ist. Das Areal liegt genau an der gegenüberliegenden Friedhofseite, vom Holzweg aus gesehen rechts vom Blautannenweg. Was es hier nicht geben wird, ist aber eine Anlage, an der eine Bestattungszeremonie stattfinden kann. „Die bleibt dort, wo sie bislang war“, sagt Anke Pitzner, Mitarbeiterin der Lebenshilfe in Gardelegen.

Das „Schlüsselloch“ – ein Ort, an dem die Urne symbolisch versenkt wird, bevor sie tatsächlich anonym beigesetzt wird, hat tatsächlich die Form eines Schlüssellochs und ist mit einer kleinen Buchsbaumhecke umpflanzt. Sie ermöglicht es den Angehörigen eines Verstorbenen, der anonym bestattet wird, eine würdige Zeremonie. Die Anonymität der Grabstelle bleibt trotzdem gewahrt.

Denn nach wie vor wird es auch auf der neuen Urnengemeinschaftsanlage nicht gestattet sein, das Gräberfeld zu betreten, mahnt Bettina Bauer. Allerdings halten sich leider Angehörige oft nicht daran. „Immer wieder finden sich mitten auf der Wiese Blumengebinde wieder.“ Das allerdings ist pietätlos gegenüber den anderen Angehörigen, über dessen Grabstätten diejenigen laufen, um zu einem bestimmten Platz auf der Wiese zu gelangen. Für jeden, der Blumen ablegen möchte, gibt es schließlich auch an der Wiese einen Bereich für Blumen, so dass auch diesem Wunsch der Angehörigen Rechnung getragen wird. „Leider sind einige aber unbelehrbar“, bedauert Bauer.

Einen ganz besonderen Ort zum Trauern für Eltern verstorbener Kinder wird es demnächst auf dem Gardeleger Friedhof geben. Geplant ist eine Kindergrabanlage auf einem ebenfalls bereits festgelegten Areal gleich neben der neuen grünen Wiese. Auch hier soll eine Stele aufgestellt werden, und auch Bänke und hier darf es ein bisschen bunter sein, als ringsum. Der Ort soll nämlich „auch eine Begegnungsstätte für die Eltern werden“, betont Bettina Bauer. Bisher gab es in Gardelegen noch keinen ausgewiesenen Kinderfriedhof. „Die Kinder lagen einfach immer mit dazwischen“, bestätigt Anke Pitzner. In der neuen Anlage können dann auch die sogenannten „Sternenkinder“ bestattet werden, also Kinder, die mit einem Gewicht von weniger als 500 Gramm vor, während oder nach der Geburt verstorben sind.