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Fußball „Vertrag absitzen ist nicht meine Art“

Nach dem Karriereende arbeitet Silvio Bankert nun im FCM-Nachwuchsbereich.

Von Hans-Joachim Malli 23.07.2016, 01:01

Magdeburg l Nach 23 Jahren als Fußballer, davon 13 Jahre als Profi, endete die aktive Karriere von Silvio Bankert beim 1. FC Magdeburg im Sommer. „Es ist nicht einfach, am Stadion vorbeizugehen und nicht mehr selbst zu spielen“, sagt der 31-Jährige, blickt mit etwas Wehmut zurück. Zwar besaß der gebürtige Luckenwalder, der zweimal bei den Elbestädtern anheuerte (siehe Infokasten), noch einen Vertrag bis Juni 2017, doch wurden die Einsatzzeiten zuletzt immer geringer.

„Als mir Trainer Jens Härtel sagte, dass es auch künftig nicht mehr Zeiten für mich geben würde, stand meine Entscheidung fest. Ich hätte meinen Vertrag absitzen können. Das wäre aber für den Verein nicht gut, und ist nicht meine Art“, sagt Bankert, der vor seinem zweiten Wechsel zum FCM Kapitän des Drittligisten Chemnitzer FC war. „Da Mario Kallnik mir anbot, mich nach dem Karriereende in die Vereinsarbeit einzubinden, fiel mir der Abschied nicht so schwer. Außerdem fühlt sich die Familie in Magdeburg wohl, bin ich mit dem Angebot des FCM sehr zufrieden.“

Nach Levi (3 Jahre) brachte Gattin Franziska am 2. Juli Sohn Marlo zur Welt, komplettierte das Familienglück.

Seit Anfang des Monats arbeitet der gelernte Innenverteidiger im FCM-Nachwuchsleistungszentrum (NLZ), unterstützt NLZ-Leiter Thomas Hoßmang in der täglichen Organisationsarbeit, ist in der neuen Saison zugleich Co-Trainer des Fußballlehrers, den er schon aus seiner Jugendzeit bei Energie Cottbus kennt, betreut die U 19 des Clubs mit. Ab August will Silvio Bankert bei Dieter Hausdörfer in Dessau seine B-Lizenz machen.

„Geschenkt wurde mir nie etwas. Ich habe mir alles hart erarbeiten müssen“, so Blondschopf Bankert. Als A-Junior beim FC Energie pendelte Bankert täglich 130 Kilometer zwischen Luckenwalde, wo er Industriemechaniker lernte, und dem Trainingsplatz in Cottbus. Einen zweiten Berufsabschluss hat Bankert als Fitnesslehrer, holte dann von 2009 bis 2012 in der Abendschule das Abitur nach: „Da habe ich von Montag bis Freitag nach dem Training noch vier Stunden die Schulbank gedrückt, hatte am Ende das Abitur in der Tasche und habe dann im Fernstudium sechs Semester Wirtschaftswissenschaften studiert.“

An der Seite seines früheren Ziehvaters Thomas Hoßmang fühlt sich Bankert wohl, weiß aber noch nicht, ob er später einmal als Trainer oder im Umfeld arbeiten will. „Bei Thomas bin ich gut aufgehoben, bekomme Einblicke in viele Bereiche.“