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Vor Nordderby in Bremen Fan-Appell von Gisdol - Bangen um Wood

Ostersonntag ist der Norden im Derbyfieber. 750 Einsatzkräfte kommen rund um das Nordduell zwischen Bremen und dem HSV zum Einsatz. Sportlich läuft es für beide Teams vor allem in der Rückrunde deutlich besser. HSV-Trainer Gisdol wünscht sich ein Fußball-Fest.

Von Von Britta Körber und Tobias Brinkmann, dpa 14.04.2017, 13:23

Bremen/Hamburg (dpa) - 750 Einsatzkräfte, 110 eigene HSV-Ordner und striktes Alkoholverbot auf der Anreise: Vor dem 106. Bundesliga-Nordderby zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV am Ostersonntag (15.30 Uhr) kündigt die Polizei ein konsequentes Vorgehen gegen Randalierer an.

"Wer auf der Anreise randaliert, wird das Spiel nicht sehen", heißt es. Die Ordnungshüter rechnen mit 600 gewaltbereiten Fans rund um das Weserstadion. Sportlich verspricht die Partie der beiden formstarken Rückrunden-Teams Spannung pur. Mit 36 Punkten steht Werder in der Tabelle drei Punkte vor dem Rivalen, gerettet ist aber keines der Teams.

Nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund rückt beim ohnehin brisanten Duell noch mehr das Thema Sicherheit in den Fokus. "Die Zuschauer sollen ein sicheres Gefühl haben, wenn sie ins Stadion gehen - und das können sie auch haben", erklärte Werders Sicherheitsverantwortlicher Lars Mühlbradt. Bremens Polizeidirektor Heinz-Jürgen Pusch kündigte zudem "die eine oder andere Maßnahme an, um die Sicherheit der Mannschaften und der Zuschauer zur erhöhen." So wird das Teamhotel des HSV besonders gesichert und der Mannschaftsbus in der Nacht zu Sonntag an einem geheimen Ort geparkt.

Markus Gisdol will sich mit Kampfansagen total zurückhalten. "Gewalt in irgendeiner Form hat hier gerade nach den Ereignissen überhaupt nichts verloren. Egal wie groß die Rivalität ist, es ist Sport", betonte der HSV-Trainer. "Wir sind alle betroffen von den Vorfällen." 5000 Hamburger werden den Verein an die Weser begleiten. "Wir wünschen uns ein Fußball-Fest von zwei Clubs, die eine fantastische Rückrunde gespielt haben", betonte Gisdol.

Beim Hinspiel im November (2:2) wurden etwa 50 Werder-Fans auf der Reise nach Hamburg gestoppt, weil sie im Bahnhof Ellerau randaliert hatten. Das Stadtamt Bremen hat dazu ein Fanmarschverbot erlassen.

Die Partie wurde bereits vor dem Dortmunder Anschlag als Hochrisikospiel eingestuft. In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Anhängern beider Mannschaften. "Wir lassen uns unser Derby nicht nehmen", sagte Bremens Zlatko Junuzovic. "Ich habe keine Angst vor dem Wochenende." Hamburgs Kapitän Gotoku Sakai appelliert an die Vernunft der Anhänger: "Wir hoffen, dass alle solche Dinge, wie sie in Dortmund passiert sind, im Hinterkopf haben. Dennoch wollen wir auf dem Platz mit der gleichen Intensität wie zuletzt gegen Hoffenheim zu Werke gehen. Und wir wollen auch in Bremen etwas holen."

Während das Derby in der Vergangenheit sportlich ein bitterer Kampf um Abstiegsplätze war, hat sich die Lage beider Clubs in der Rückrunde etwas entspannt. Die Bremer könnten mit einem Sieg gegen den Rivalen einen "Riesenschritt" in Richtung Klassenerhalt machen, erklärte Werders Max Kruse. "Dann hätten wir sechs Punkte mehr als der HSV. Wir müssen uns für den Sieg den Arsch aufreißen." Sportchef Frank Baumann kündigte ein "sehr heißes und umkämpftes Spiel" an. Nationalspieler Serge Gnabry kehrt nach Muskelproblemen zurück.

Befreit aufspielen? "Nee, das ist noch nicht der Fall", meinte Gisdol. Beim HSV laboriert Bobby Wood an einer leichten Knieverletzung, Johan Djourou fällt wohl erneut aus. Aaron Hunt kehrt erstmals zurück an seine alte Wirkungsstätte, 215 Mal trug er das Werder-Trikot. "Das ist für mich kein Spiel wie jedes andere", sagte der 30-Jährige, der zuvor stets verletzt passen musste.

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