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Eberl: Gibt kein Angebot Müde Gladbacher ausgerechnet gegen Bayern

Nach dem Europa-League-Aus ist vor dem Bayern-Spiel. Gladbach steht vor dem nächsten Highlight, Eberl tritt Wechselspekulationen entgegen.

Von Morten Ritter und Ulli Brünger, dpa 17.03.2017, 17:33

Mönchengladbach (dpa) - Müde, ein wenig frustriert und wohl mit dem letzten Aufgebot steht Borussia Mönchengladbach nach dem jüngsten Spiele-Marathon vor dem Liga-Highlight gegen den FC Bayern München.

"Es gibt jetzt einfachere Sachen als gegen die Bayern zu spielen", meinte Gladbachs Flügelspieler Patrick Herrmann nach dem unglücklichen Aus in der Europa League gegen Schalke 04.

Eine besondere Brisanz erhält das Duell der beiden großen Rivalen früherer Zeiten durch die Personalie Max Eberl. Schon seit Saisonbeginn wird Borussias Sportdirektor immer wieder mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. Eberl betonte noch einmal: "Es gibt kein Angebot. Ich habe einen Vertrag in Mönchengladbach und nichts ist passiert. Stand ist jetzt, dass ich im Sommer in Gladbach bin."

Vizepräsident Rainer Bonhof glaubt nicht an einen Wechsel seines Sportdirektors. "Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass er gehen wird. Ich bin mir sicher, dass Max in Gladbach bleibt", sagte Bonhof der "Sport Bild".

Für Bayern Trainer Carlo Ancelotti ist das Thema von nicht allzu großer Brisanz "Ich bin glücklich mit einem Sportdirektor und ohne Sportdirektor", sagte er in München. "Mein Topthema ist nicht Real Madrid, sondern Gladbach." Der Italiener blickt nach der Auslosung der Viertelfinalpartien der Champions League zu allererst auf die Partie am Sonntag in Mönchengladbach (17.30 Uhr). Er will, dass sein Team dort ein hohes Spieltempo anschlägt. Im Gegensatz zu den Gladbachern gehen die Münchner Stars ausgeruht in die 90 Minuten. "Vielleicht ist es ein Vorteil für uns. Aber nur, wenn wir schnell und mit hoher Intensität spielen", sagte Ancelotti.

Die emotional und personell angeschlagenen Gladbacher müssen nach dem 2:2 im packenden deutschen Europa-Duell mit Schalke weitere Ausfälle verkraften. Neben Thorgan Hazard fallen nun auch Christoph Kramer und Fabian Johnson aus. Kramer zog sich am Donnerstagabend einen Innenbandteilriss im Kniegelenk zu, Johnson einen Muskelfaserriss im Oberschenkel. Dazu sind noch Lars Stindl und Mo Dahoud angeschlagen. "Das darf aber keine Ausrede sein, wir werden vor der Länderspielpause noch einmal alles geben", sagte Herrmann vor dem 41. Pflichtspiel der Saison.

Vor der Partie gegen den Rekordmeister bleibt nicht viel Zeit über den Abschied aus Europa nachzudenken. "Wir haben zwei tolle Europapokalabende erlebt und sind sehr unglücklich ausgeschieden. Aber das ist im Sport nun mal so", befand Coach Dieter Hecking, der mit seinem Team noch im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt steht und in der Bundesliga nur drei Punkte Rückstand auf einen Europapokalplatz hat. "Gott sei Dank dürfen wir in zwei Tagen wieder spielen."

Zunächst muss der Trainer aber sehen, wen er überhaupt noch gegen die Bayern ins Rennen schicken kann. "Wir haben im Moment wirklich Verletzungspech. Aber wir können es nicht ändern. Wir müssen am Sonntag noch einmal versuchen, alle Kräfte zu bündeln, bevor wir dann in der Länderspielpause mal etwas durchschnaufen können", sagte Hecking. "Es gibt kein Wehklagen von meiner Seite."

Auch Eberl ist nicht verzagt. "Wir haben früher oft die Gunst der Stunde genutzt und tolle Ergebnisse gegen die Bayern erzielt. Dazu braucht es Mut und ein Quäntchen Glück", sagte er. Die Statistik nach bislang 97 Bundesliga-Duellen mit den Bayern sieht für Mönchengladbach nicht so schlecht aus: Von den letzten fünf Spielen gewann München nur eins, bei den letzten zehn Pflichtspielauftritten in Gladbach gab es nur zwei Bayern-Siege.

Interview Patrick Herrmann auf borussia.de