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Last-Minute-Treffer von Holtby Holtby-Tor gibt Party-Startschuss: HSV verlässt Platz 16

Mit einem Last-Minute-Tor hat Holtby für den 2:1-Heimsieg des HSV gegen Köln gesorgt. Die Hamburger stehen nun nicht mehr auf dem ungeliebten Relegationsplatz, die Kölner bangen um die internationale Teilnahme.

Von Thomas Prüfer, dpa 01.04.2017, 18:01

Hamburg (dpa) - Als Lewis Holtby in der Nachspielzeit den Hamburger SV endlich vom ungeliebten Relegationsplatz der Fußball-Bundesliga geschossen hatte, nahm die Party ihren Lauf.

Mit lauten "HSV, HSV-Rufen" ließen die glückseligen Fans des Traditionsclubs ihre daheim wieder zu einer Macht gewordenen Lieblinge hochleben. "Nach diesem emotionalen Ende muss ich nun erst mal runterkommen", sagte Trainer Markus Gisdol nach dem zwar etwas glücklichen, aber dennoch nicht unverdienten 2:1 (1:1)-Erfolg des Nordclubs gegen den 1. FC Köln. 

Es war schon das achte HSV-Heimspiel in Serie ohne Niederlage, was der später mit einer Knieverletzung ausgewechselte Nicolai Müller (13. Minute) eingeleitet und Holtby (90.+1) vollendet hatte. "Meine Mannschaft hat diesen Sieg unbedingt gewollt. Klasse, wie uns das Publikum wieder unterstützt hat", meinte Gisdol strahlend.

Kollege Peter Stöger, dessen Team trotz des zwischenzeitlichen 1:1 durch Milos Jojic (25.) erstmals seit 2012 ein Liga-Match gegen den HSV verlor, ärgerte sich über sein in der Schlussphase zu inaktives Team. "In der letzten Viertelstunde waren wir nicht mehr so konsequent beim Verteidigen", monierte der Österreicher. Sein FC erlitt im Kampf um einen internationalen Startplatz einen Rückschlag.

Siebeneinhalb Wochen nach dem 2:0-Erfolg an gleicher Stelle im Pokal-Achtelfinale hatten sich die Hanseaten vorgenommen, an ihre starken Heimauftritte anzuknüpfen, um endlich den drittletzten Rang loszuwerden. Zunächst hatten sie aber großes Glück, als Konstantin Rausch per Maßflanke gegen die noch unorganisierte Hintermannschaft den freistehenden Anthony Modeste bediente. Doch der im Hinspiel dreimal erfolgreiche FC-Torjäger war zu überrascht und jagte das Leder aus der Drehung knapp über den Kasten (1.).

Als sich der HSV vom ersten Schreck erholt hatte, entwickelte sich ein flotte Partie. Das lag auch daran, dass die ohne ihren verletzten Spielmacher Yuya Osako angetretenen Gäste ebenfalls den Weg nach vorn suchten. Doch wie zuletzt so oft kam der HSV, der nach dem Unfalltod seines Marketing-Managers Timo Kraus mit Trauerflor antrat, zum wichtigen 1:0. Bobby Woods Vorarbeit landete bei Müller, der aus Nahdistanz Timo Horn mit einem Schuss durch die Beine überwand. Es war das 2900. Liga-Tor für den HSV. 

Die Gäste reagierten mit Härte und wütenden Angriffen auf den Rückstand. Einer führte nach Christian Clemens' feiner Vorarbeit zum zu diesem Zeitpunkt überraschenden Ausgleich. Jojic konnte nahezu ungestört einköpfen. Bis zur Pause war dann fast nur der HSV am Drücker. Doch zwei Kopfbälle des Griechen Kyriakos Papadopoulos (33./34.) und ein Schuss von Müller (39.) landeten nicht im Tor.

Nach dem Wechsel ließ das Niveau deutlich nach. Die Kölner, bei denen Toptorjäger Modeste von der Hamburger Innenverteidigung um den Ex-Kölner Mergim Mavraj und Papadopoulos meist gut abgeschirmt wurde, agierten etwas defensiver, was Hamburgs Offensive nun ohne Müller sichtlich Probleme bereitete. Außer einem Schuss des erneut auffälligen Wood, der nur das Außennetz traf (49.), war lange Zeit nicht viel zu sehen.

Köln verlegte sich nur noch auf die Verteidigung des 1:1, was auch fast geglückt wäre. Als kaum noch einer damit rechnete, traf nach einer für ihn 2172-minütigen Tor-Flaute Holtby in seinem 300. Pflichtspiel als Profi doch noch zum Sieg des aufstrebenden HSV. Danach gab es im Volkspark nur noch Jubel - außer bei den mit hängenden Köpfen vom Feld trottenden Kölnern.

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