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WM-Quali Rückkehr nach Baku: Özil fühlt sich nicht als Oldie

In Aserbaidschan spielte Mesut Özil 2009 erstmals für Deutschland in einer Pflichtpartie. Inzwischen ist er einer der DFB-Routiniers. Sogar die ersten Memoiren sind schon verfasst. Bei der Rückkehr nach Baku will Özil den nächsten Schritt zum 100. Länderspiel machen.

Von Arne Richter und Klaus Bergmann, dpa 24.03.2017, 12:58

Baku (dpa) - Auf der Reise ins ferne Baku kehrt Mesut Özil an einen wichtigen Ort seiner Karriere zurück. Das Tofiq Bahramov Stadion in Aserbaidschans Hauptstadt ist keine Stätte großer Fußball-Historie. Özil spielte dort aber vor gut sieben Jahren für ihn entscheidende sieben Minuten.

"Ich bin natürlich glücklich und stolz, dass ich zum Einsatz gekommen bin", sagte Özil am 12. August 2009 ganz brav nach dem 2:0 im WM-Qualifikationsspiel. Es war damit offiziell, dass das damalige Supertalent für Deutschland spielen würde und nicht für die Türkei. Der formale Grundstein für den späteren Weltmeister Özil war durch den Pflichtspiel-Einsatz am Kaspischen Meer gelegt.

Beim erneuten WM-Ausscheidungsspiel am Sonntag (18.00 Uhr/MESZ) will Özil spielen. Die muskulären Probleme, die einen Einsatz beim Podolski-Abschied verhindert hatten, sind überwunden. "Für Sonntag sieht es gut aus. Es zwickte im Oberschenkel und der Wade. Am Donnerstag konnte ich mit ein paar anderen Spielern schon wieder leicht trainieren. Ich habe keine Beschwerden", sagte Özil. Beim Abschlusstraining am Freitag in der Sportschule Kaiserau pausierte er allerdings doch nochmal, weil nun der Rücken schmerzte.

Es wäre Özils 84. Spiel für Deutschland. Aus dem Supertalent ist einer der erfahrensten Akteure im Team von Bundestrainer Joachim Löw geworden. Bei der WM 2018 könnte er die 100-Länderspiel-Marke erreichen. "Schön wäre das, aber ich mache mir keinen Druck." Die Frage, ob er sich schon wie ein Oldie fühle, lässt Özil schmunzeln. "Nein, noch nicht. Ich bin doch erst 28. Und man freut sich jedes Mal wieder, die Jungs hier zu treffen, kicken zu dürfen."

Seine ersten Memoiren hat Özil dennoch geschrieben. Das kürzlich erschienene Buch "Die Magie des Spiels" war ihm wichtig, zu oft fühlte sich der Junge aus dem Ruhrpott mit türkischen Wurzeln falsch verstanden. "Ich habe mir schon vor ein paar Jahren darüber mal Gedanken gemacht. Es kamen auch immer Anfragen von den Fans. Für mich war das eine tolle Erfahrung, einfach mal alles loszuwerden. In dem Buch kann ich einfach viele Dinge klarstellen."

Auch die aktuelle Diskussion um seine Situation beim in der Krise steckenden FC Arsenal findet Özil überhitzt. "Fakt ist: Ich habe noch einen Vertrag in London. Und jetzt zu spekulieren, wäre falsch. Nach der Saison werden wir es sehen, es wird Gespräche geben. Ich fühle mich bei Arsenal und in London sehr wohl." Und doch weiß er, dass die Lage in London prekär ist. "Wir haben eine schwierige Phase. Irgendwie läuft es nicht mit der Mannschaft. Wir kassieren viele Tore, vielleicht liegt es am Selbstvertrauen. Wenn ich die Qualität bei Arsenal sehe, bin ich aber fest überzeugt, dass wir bald wieder einen Lauf bekommen werden."

Im Kreise der Nationalmannschaft kennt Özil solche Probleme nicht. "Mental sind wir sehr stark. Wir als Mannschaft verfügen über ein starkes Selbstbewusstsein." Am Sonntag ist ein Sieg fest eingeplant. "Natürlich ist das so, dass Aserbaidschan im Spiel gegen den Weltmeister bestehen möchte. Mit sieben Punkten haben sie immer noch eine Chance, sich für die WM zu qualifizieren. Die werden definitiv 200 Prozent Gas geben. Unser Ziel muss es sein, einfach unser Spiel durchzusetzen. Wir haben genug Qualität."

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