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Gefühl der Unbesiegbarkeit Hoffenheimer wollen Serie fortsetzen

1899 Hoffenheim gehört nun einem elitären Club an. Erst als sechster Bundesligist schloss der Verein die Hinrunde ungeschlagen ab. Wo soll das nur hinführen? Julian Nagelsmann und Co. sehen die imposante Serie mit professioneller Gelassenheit.

Von Martin Moravec, dpa 22.01.2017, 10:37

Augsburg (dpa) - Wirklich beeindruckt zeigten sich Julian Nagelsmann und seine Hoffenheimer nach ihrem Marsch in die Geschichtsbücher der Fußball-Bundesliga nicht.

Erst als sechste Mannschaft in der Historie der deutschen Eliteklasse schlossen die Kraichgauer die Hinrunde ungeschlagen ab und liegen nach der Halbzeit sogar auf Kurs Champions League. Doch statt überschwänglicher Euphorie verströmen die Hoffenheimer vielmehr professionelle Gelassenheit.

"Das hat sicher eine Bedeutung, weil ich nur sehr ungerne verliere und meine ohnehin gute Stimmung jetzt noch besser ist", meinte Jungtrainer Nagelsmann zur Serie von 17 Partien ohne Niederlage. Von Jubelstürmen war der 29 Jahre alte Coach jedoch weit entfernt.

Die Entwicklung der Hoffenheimer unter Nagelsmann ist bemerkenswert wie rasant. Erst im Februar 2016 hatte der jüngste Coach der Bundesliga-Historie den völlig verunsicherten Tabellenvorletzten als Nachfolger von Huub Stevens nach dem 20. Spieltag übernommen und noch zum Klassenverbleib geführt. Ein knappes Jahr später ist die TSG von Grund auf überholt und untermauert ihre internationalen Ambitionen.

Entscheidende Mosaike bei dieser Entwicklung sind die Faktoren Mut und Selbstvertrauen. Das war beim 2:0 (0:0) zum Hinrundenende beim FC Augsburg bestens zu beobachten. Mit der aggressiven Spielweise der Hausherren taten sich die Hoffenheimer, die zunächst zu langsam und träge agierten, anfangs merklich schwer. In der Halbzeit reagierte Nagelsmann.

"Ich hatte das Gefühl, wir waren nicht mutig genug", beschrieb er die Maßnahme, für den linken Außenbahnspieler Philipp Ochs Stürmer Andrej Kramaric zu bringen. Der eigentliche Angreifer Mark Uth rückte stattdessen nach hinten und gab einen verkappten linken Verteidiger ab. "Der Mut, den ich von außen reingebracht habe, hat sich dann auch ausgezahlt", sagte Nagelsmann.

Nur zwei Minuten nach dem Seitenwechsel brachte Sandro Wagner die TSG mit seinem zehnten Saisontor in Führung, ehe Kramaric den geglückten Pflichtspielstart ins neue Jahr perfekt machte. "Mein größter Wunsch ist immer, dass wir gewinnen. Wenn es klappt, ist das schön und das Ergebnis harter Arbeit unter der Woche", sagte Wagner. "Wir haben ein tolles Team und es macht momentan sehr viel Spaß."

Vor allem verfügen die Hoffenheimer über Substanz im Kader. "Wir haben einfach auch Qualität in der Truppe", sagte Manager Alexander Rosen. Zum bereits 13. Mal konnten die Hoffenheimer in der nun beendeten Hinrunde in Führung gehen und entgegen vorheriger Partien gaben sie sie auch nicht ab. "Wir versuchen, unser Spiel auf den Platz zu bringen und sind geduldig", beschrieb der umsichtige Abwehrchef Kevin Vogt die Marschroute. Die Serie der Unbesiegbarkeit sei aber schon eine "besondere Statistik und nicht alltäglich".

Alles andere als "business as usual" dürfte die nächste Partie für die Hoffenheimer werden. Bei Überraschungsaufsteiger RB Leipzig soll der Nimbus der Unbesiegbarkeit gewahrt bleiben. "Wir dürfen nicht nachlassen", forderte Schlussmann Oliver Baumann, "wir wollen da bleiben und unsere Serie fortführen."

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