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Nach 3:2 gegen Australien Löw: "Ich darf die Erwartungen nicht zu hoch stecken"

Joachim Löw ist positiv überrascht von seinem Perspektivteam. Beim Auftaktsieg gegen Australien sieht er viele gute Ansätze. Er lobt den sehr starken Goretzka und nimmt Torwart Leno in Schutz. Der Blick geht auch schon nach vorne: Chile wird ein richtiger Prüfstein.

Von Aufgezeichnet von Klaus Bergmann, dpa 20.06.2017, 05:50

Sotschi (dpa) - Fragen an Bundestrainer Joachim Löw nach dem 3:2 der deutschen Fußball-Nationalmannschaft beim Confed Cup gegen Australien am Montagabend in Sotschi.

Herr Löw, wie bewerten Sie den Start ihrer jungen Mannschaft in den Confed Cup?

Joachim Löw: Ich bin zufrieden, dass wir die ersten drei Punkte eingefahren haben. Wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt, hatten gute Kombinationen und eigentlich alles unter Kontrolle. Das Schlechte an der Geschichte war, dass wir nur 2:1 geführt haben. Nach 60 Minuten haben wir ein bisschen den Faden verloren. Die Stabilität zu halten, daran können wir arbeiten. Trotz allem: Mit dieser neuen Mannschaft haben einige Dinge schon sehr gut geklappt. Ich darf die Erwartungen dann auch nicht zu hoch stecken. Insgesamt waren es sehr gute Ansätze der Mannschaft.

Leon Goretzka war an allen drei Toren beteiligt. Wie bewerten Sie seine Leistung?

Löw: Sehr stark. Er war sehr präsent. Er hat sehr viel gearbeitet. Er hat Zweikämpfe gewonnen in der Defensive. Und was er wirklich überragend gut macht, sind die Läufe in die Tiefe aus dem Mittelfeld. Das macht ihn so gefährlich. Das ist für eine Abwehr schwer zu verteidigen. Beim dritten Tor hat man das gesehen. Das war ein sehr schöner Pass zu ihm. Aber erst einmal muss dieser Laufweg stattfinden. Das hat er sehr gut gemacht. Er ist in einer sehr guten Form und macht einen sehr guten, fitten Eindruck.

Julian Draxler ist erst 23 Jahre alt und der Kapitän dieser jungen Mannschaft. Sehen Sie in ihm den Anführer dieser neuen deutschen Fußball-Generation?

Löw: Er ist jetzt auch Kapitän, weil er der Spieler ist, der in seinen jungen Jahren die meiste Erfahrung hat. Er war 2014 bei der WM und 2016 bei der EM dabei. Er hat schon einige Länderspiele gemacht. Er hat diese Rolle, die für ihn neu ist, bislang sehr gut ausgeführt. In der Mannschaft ist generell eine wahnsinnig gute Energie zu erkennen und ein sehr großer Ehrgeiz. Julian ist schon ein Spieler, zu dem die anderen Spieler mit wenig Erfahrung aufschauen. Er kann mit der Verantwortung, die man ihm gibt, sehr gut umgehen.

Können Sie bereits einen Ausblick auf das Spiel gegen Chile in Kasan geben?

Löw: Chile ist noch ein bisschen weg. Wir müssen dieses Spiel gegen Australien nochmal unter die Lupe nehmen. Es ist sicherlich gut, dass nicht alles so gut gelaufen ist. Jetzt wissen wir, woran man noch arbeiten kann. Chile wird ein Spiel auf einem anderen Level. Chile spielt mit einer unglaublichen Variabilität und Intensität. Da müssen wir schon schauen, dass wir die Stabilität über 90 Minuten halten können - und nicht nur über 60.

Wie bewerten Sie die Leistung von Bernd Leno, insbesondere auch mit dem Blick auf die zwei Gegentore?

Löw: Australien hatte in der ersten Hälfte keine herausgespielte Chance. Aus 16 Metern war der Ball nicht so einfach zu halten. Er war mit Vollspann abgezogen. Beim zweiten Tor war der Freistoß ein bisschen abgefälscht. Es war der zweite Schuss aufs Tor. Den Ball könnte er festhalten. Trotz allem ist er ein sehr guter Torwart. Er hat gut mitgespielt. Im Training macht er auch einen sehr guten Eindruck. Er hat vielleicht mal einen Fehler gemacht, aber das ist für mich kein Problem.

Sie haben von Ansätzen gesprochen. Waren die auch gerade bei Julian Brandt zu erkennen?

Löw: Wer erwartet nach zehn Tagen, dass alles funktioniert? Es ist eine Mannschaft, die in der Formation noch nie gespielt hat. Julian Brandt hat das erste Tor sehr gut vorbereitet. Er hat lange Wege nach hinten gemacht. Nach einer Stunde ist ihm ein bisschen die Luft ausgegangen. Nach vorne war er mit seiner Schnelligkeit und seiner Stärke im Eins gegen Eins sehr gut. Er ist noch jung und muss noch ein bisschen reifen. Ich habe viele gute Ansätze gesehen. Und es ist bemerkenswert, ja bemerkenswert, dass die Mannschaft diese zwei, drei Schwerpunkte, die wir jetzt immer wieder geübt haben, so gut umsetzen kann. Das freut mich und konnte man vorher nicht erwarten.

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