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Wo ist die nächste Toilette? Harndrang nicht krampfhaft unterdrücken

Mit empfindlichen Blasen ist nicht zu spaßen: Wer auf die Toilette muss, sollte das auch tun. Denn unnötiges Anhalten kann unangenehme Folgen haben.

31.07.2017, 03:41

Köln (dpa/tmn) - "Ich kann noch anhalten" - diesen Satz sollten Menschen mit einer empfindlichen Blase besser aus ihrem Wortschatz streichen. Denn wer versucht, das Organ zu trainieren, schadet seinem Körper.

Ein Zurückhalten des Urins kann Schmerzen, Krämpfe und Übelkeit nach sich ziehen und den Nieren schaden. Das erklärt der Urologe Reinhold Schaefer von der Uro-GmbH Nordrhein, einem Zusammenschluss von rund 300 niedergelassenen Urologen.

Wer häufig zur Toilette muss, braucht sich Schaefer zufolge in der Regel keine Sorgen zu machen. "Es gibt Menschen mit einer sogenannten "Sextanerblase"", sagt er. Normalerweise passen in die weibliche Blase 400 und in die männliche 500 Milliliter Urin. Bei empfindlichen Menschen funkt die Blase aber schon bei 200 Millilitern das Gehirn an. Dann sollte man sie auch entleeren.

Wer Sorge hat, dass er zu oft auf die Toilette muss, fertigt am besten ein Protokoll an, rät Schaefer. Dort notiert der Patient, wie viel er wann getrunken hat sowie die Uhrzeit und Harnmenge beim Toilettengang. Die Menge misst man mit einem Messbecher ab. "Mit diesem Miktionsprotokoll sollte man dann zum Urologen gehen." Auch wer Blut im Urin findet oder von einem auf den anderen Tag plötzlich ständig zur Toilette muss, zieht besser einen Arzt zurate.