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THW Kiel bei Tabellenführer Löwen unter Druck

Das Spitzenspiel in der Handball-Bundesliga steht an. Die Rhein-Neckar Löwen wollen sich mit einem Heimsieg deutlich von Meister THW Kiel absetzen. Vor der Partie gehen den Norddeutschen die Kreisläufer aus.

Von Nikolai Huland, dpa 06.10.2015, 11:39

Stuttgart (dpa) - Rekordmeister THW Kiel steht vor dem Spitzenspiel bei den Rhein-Neckar Löwen gewaltig unter Druck.

Zwar sind die Zebras nach einem schwachen Saisonstart auf den zweiten Platz der Handball-Bundesliga geklettert. Aber beim Tabellenführer dürfen sich die Norddeutschen angesichts von vier Punkten Rückstand keine Niederlage erlauben. Gegen Flensburg geht es immer ums Prestige, aber die zwei Punkte gegen die Löwen in der Bundesliga sind noch wichtiger. Wir müssen Mittwoch abliefern, sagte THW-Torwart Nikolas Katsigiannis.

Katsigiannis spielte damit auf den wichtigen Erfolg am Samstag in der Champions League gegen die SG Flensburg-Handewitt an. Allerdings zog sich Kreisläufer und Nationalspieler Patrick Wiencek im prestigeträchtigen Duell mit dem Nordrivalen einen Kreuzbandriss zu und fällt voraussichtlich bis zum Frühjahr aus.

Die Mannheimer könnten sich mit einem Sieg gegen Kiel bereits um sechs Punkte vom Meister absetzen. Diese Chance hatten wir noch nie, und deshalb wollen wir diese Möglichkeit natürlich nutzen, sagte Geschäftsführer Lars Lamadé. In den vergangenen beiden Spielzeiten belegten die Löwen jeweils knapp den zweiten Platz hinter dem THW, der damals nur drei beziehungsweise vier Partien verlor.

Am Mittwoch (19.00 Uhr) droht Kiel bereits die dritte Niederlage in der laufenden Runde. Ausgerechnet in dieser schwierigen Situation steht wegen Wienceks Ausfall in Rene Toft Hansen nur ein Kreisläufer zur Verfügung. Denn Rogerio Ferreira, die Nummer drei auf dieser Schlüsselposition, weilt mit der brasilianischen Mannschaft bei der Militär-WM in Südkorea. Jetzt müssen wir einfach noch enger zusammenstehen, so wie wir es gegen Flensburg gemacht und ohne ihn gewonnen haben, forderte Kapitän Toft Hansen deshalb.

Die Löwen versuchen, nach ihrem perfekten Saisonstart die Bedeutung der Partie etwas herunterzuspielen. Trotz acht Siegen in acht Punktspielen und dem Triumph gegen den großen FC Barcelona in der Champions League wollen sie nicht von der Meisterschaft reden. Hier geht es um keine Vorentscheidung, bei uns geht jetzt keiner mit dem Taschenrechner ins Bett, sagte Team-Manager Oliver Roggisch.

Der THW kommt traditionell etwas schwer aus den Startlöchern und wird dann immer besser. Wir werden alles abrufen und überall noch eine Schippe drauflegen müssen, meinte Roggisch. Er erwartet eine ganz enge Kiste. Die Statistik spricht dabei klar für Kiel. Von bislang 22 Begegnungen gewannen sie 17. Allerdings: In den vergangenen beiden Jahren ging es enger zu.

Löwen-Nationalspieler Patrick Groetzki rechnet damit, dass die Norddeutschen unter größerem Druck stehen: Wir sind dank der Erfolgserlebnisse inzwischen an einem Punkt, an dem wir uns weniger Gedanken darüber machen müssen, was nicht klappen könnte als umgekehrt.

Auf das, was falsch laufen könnte, wird sein Coach Nikolaj Jacobsen ganz genau achten: Wir werden auch am Mittwoch gegen Kiel Fehler machen - entscheidend wird allerdings der Zeitpunkt dieser Fehler sein, sagte der Trainer.