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Imker-Jubiläum Bienen summen seit 130 Jahren in Zerbst Imkerverein Zerbst besteht seit 130 Jahren

Der Imkerverein Zerbst und Umgebung begeht in diesem Monat sein 130-jähriges Vereinsjubiläum.

Von Katrin Wurm 24.08.2015, 19:25

Zerbst l Manfred Werner ist der Vorsitzende des Imkervereins Zerbst und Umgebung und hat anlässlich des Jubiläums einmal in der Vereinschronik geblättert. „Ich könnte so viel über die damaligen und heutigen Imker berichten“, erklärt Werner mit Blick auf die gut gefüllten Seiten der Chronik. Noch vor 30 Jahren waren im Imkerverein 102 Mitglieder mit 1345 Bienenvölkern aktiv. „Diese Zahl hat sich nach der Wende stark verringert. Allerdings muss man auch erkennen, dass die Imker aufgrund ihres fortschreitenden Alters und aus gesundheitlichen Gründen die Bienenhaltung aufgegeben haben“, so Manfred Werner. Doch in letzter Zeit konnte der Verein einen kleinen Zuwachs verzeichnen und zählt 43 Mitglieder mit 344 Bienenvölkern.

Einige Anekdoten aus der langen und erlebnisreichen Zeit des Imkervereins gibt Manfred Werner gern preis. So wurden früher die Bienen zur Saatgutvermehrung in den Gewächshäusern der LPGen eingesetzt. „Hier hatten die Bienen ihre Bestäubungsleistung unter für sie nicht unbedingt günstigen Bedingungen zu vollbringen, denn sie mussten im Zelt bleiben und konnten nicht wie gewohnt in die freie Natur ausfliegen. In einem Protokoll von der Bezirkswanderkommission Magdeburg von 1970 ist sogar zu lesen, dass die Sparte Zerbst bezüglich der Wanderung ‚an der Spitze steht‘“, berichtet der Vereinsvorsitzende.

1964 bezogen die Zerbster Imker beim Kaufmann Schuckert den Zucker für die Wintereinfütterung der Völker in 74-Kilo-Säcken, berichtet Werner aus der Historie und sagt weiter: „Der Honig wurde durch die Stützung vom Staat gut bezahlt, weshalb die Imker es auch vorzogen, direkt an den Großhandel zu verkaufen. Der Honig wurde in Gebinden das heißt in Kannen von zirka zwölf Kilo, gehandelt, was für den Imker natürlich nicht so arbeitsaufwendig war, wie das Abfüllen in Gläser“, so Manfred Werner.

Gern erinnert er sich auch an die Gruppenfahrten der Vereinsmitglieder zurück. „Zu den Wanderfahrten per Fahrrad sind wir immer mit Begeisterung aufgebrochen. Und auch die Freundschaften mit Imkern aus anderen Kreisen wurden und werden gepflegt.“

In der Chronik sei auch von geselligen Festen zu lesen, so Werner. „Hauptsächlich zu nennen sind die Raps- und Rotkleefeste. An dieser Stelle zu erwähnen ist, dass beispielsweise zur Rapstracht 1979 zirka 4000 Völker zur Bestäubung in unserem Kreis eingesetzt waren.“

Feiern will der Imkerverein Zerbst und Umgebung das Jubiläum natürlich auch. Am Sonnabend, 28. August, finden in der Raststätte Jütrichau, Zerbster Straße 7, die Feierlichkeiten zum 130-jährigen Vereinsjubiläum und der 20. Imkertag statt. Von 8 bis 16 Uhr gibt es ein umfangreiches Programm. Von 8 bis 14 Uhr werden Imkermaterialien verkauft. Von 8 bis 16 Uhr kann die Ausstellung „Imkerei früher und heute“ besichtigt werden. 9.30 Uhr wird die Veranstaltung feierlich durch den Vereinsvorsitzenden Manfred Werner eröffnet.

10 Uhr folgt ein Fachvortrag von Wilfried Götze, Zuchtobmann des Landesverbandes, zum Thema „Bienenzucht für jedermann verständlich“. Im Anschluss daran kann zum Thema diskutiert werden. Von 13 bis 16 Uhr bietet der Verein Führungen am offenen Bienenstand am Jütrichauer Teich an.