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Mitfiebern Deutsche Oscar-Hoffnungen

Beim Filmfestival in Cannes begann der Siegeszug von "Toni Erdmann". Aber Maren Ade ist nicht die einzige Deutsche, die in diesem Jahr Chancen auf einen Oscar hat.

24.02.2017, 10:33

Hollywood (dpa) - Gleich mehrere Oscars könnten bei der diesjährigen Verleihung an deutsche Filmschaffende und Kinoproduktionen gehen. Ein Überblick.

REGISSEURIN MAREN ADE: Die Tragikomödie "Toni Erdmann" der in Berlin lebenden Regisseurin Maren Ade (40) geht ins Rennen um den Auslands-Oscar. Das Werk ist einer von fünf Anwärtern in der Sparte "Bester nicht-englischsprachiger Film". "Toni Erdmann" erzählt von einer ehrgeizigen Unternehmensberaterin, deren Leben auf den Kopf gestellt wird, als ihr Alt-68er-Vater sie besuchen kommt und ihre Geschäftswelt mit seinen unkonventionellen Ideen durcheinander bringt. In den Hauptrollen sind Sandra Hüller und Peter Simonischek zu sehen. Beim Europäischen Filmpreis wurde das Werk Anfang Dezember mit fünf Trophäen ausgezeichnet.

Der letzte deutsche Film, der für den Auslands-Oscar nominiert wurde, war 2010 "Das weiße Band" von Michael Haneke. 2007 holte der Stasi-Film "Das Leben der Anderen" von Florian Henckel von Donnersmarck die Auszeichnung nach Deutschland.

KOMPONIST HAUSCHKA: Für den Soundtrack zu dem Drama "Lion" ist auch der deutsche Komponist und Pianist Volker Bertelmann nominiert. Der Düsseldorfer (Jahrgang 1966) ist bekannt unter dem Künstlernamen Hauschka - und ist nun gemeinsam mit dem US-Musiker Dustin O'Halloran in der Kategorie "Beste Filmmusik" mit "Lion" im Rennen.

DOKUMENTARFILMER MARCEL METTELSIEFEN: Mit seiner Flüchtlings-Doku "Watani: My Homeland" ist Marcel Mettelsiefen einer von fünf Anwärtern in der Sparte "Bester Kurz-Dokumentarfilm". Für die britische Produktion, die er mit Stephen Ellis drehte, begleitete er eine syrische Familie nach Deutschland.

DEUTSCHE KOPRODUKTION: "Unter dem Sand" ist wie Maren Ades "Toni Erdmann" für den Auslands-Oscar nominiert. Das Drama geht für Dänemark ins Oscar-Rennen, wurde aber auch mit Geldern aus Deutschland finanziert und ist deswegen eine dänisch-deutsche Koproduktion. "Land of Mine", wie der englische Titel des Films lautet, spielt nach dem Zweiten Weltkrieg: Junge deutsche Soldaten müsssen als Kriegsgefangene Landminen in Dänemark bergen.

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