Kultur Humorvolle Reise in die Zeit der Wende
Das Blankenburger Laienensemble „Theater Szene 38“ entführt die Zuschauer seines neuen Stück in die Wendezeit. Am 17. Juni ist Premiere.
Blankenburg l Die Koslowskis sind eine typische „Ossi-Familie“ und leben in einer Plattenbauwohnung. In Erziehungsfragen stößt Vater Manfred bei seiner Frau auf taube Ohren. Seine 16-jährige Tocher Mandy schmiedet kurz vor dem 40. Geburtstag der DDR einen Plan, um der Liebe wegen in den Westen zu flüchten. Und dann soll sie auch noch – Ironie des Schicksals – einen Schulvortrag über Staatschef Erich Honecker ausarbeiten. Mandy stellt die Ehe der Eltern auf einen harte Belastungsprobe. Wie das Stück „Wende 89 – Familie Koslowski und der Mauerfall“ endet, erlebt das Publikum am Freitag, 17. Juni, im Alten E-Werk im Blankenburg. Aufgeführt wird die Komödie vom Verein „Theater Szene 38“, ebenfalls aus Blankenburg.
Premierenbeginn des Stücks ist um 19.53 Uhr. „Wir haben diese ungewöhnliche Uhrzeit gewählt, da es in der DDR im Jahr 1953 den Volksaufstand gab“, begründet Annika Kärsten. Sie ist seit dem Gründungsjahr 2015 Vereinsvorsitzende, Ensembleleiterin sowie Autorin der Produktionen. Auch die 38 im Vereinsnamen hat eine Bedeutung. „Die Drei und die Acht sind die ersten beiden Ziffern in der Postleitzahl von Blankenburg. Damit drücke ich meine Verbundenheit zu dieser Stadt aus“, sagt Kärsten. Die 31-Jährige hat reichlich Erfahrungen in Sachen Theater und Schauspiel. Sie wirkte in vielen Stücken sowie Fernsehproduktionen mit. Beispielsweise stand die Blankenburgeri im Harzer Bergtheater in Thale auf der Bühne.
Über das Alte E-Werk sagt sie: „In den Saal passen zwar nur 100 Leute, das macht ihn jedoch familiär. Und die Zuschauer nehmen hautnah am Geschehen teil. So kann sich das Publikum mit uns identifizieren.“ Weitere Vorzüge sind die zentrale Lage, außerdem ist das Gebäude behindertengerecht. Auftritte der insgesamt 20-köpfigen Theatergruppe gab es außerdem auf dem Weihnachtsmarkt in Weddersleben und dem Altstadtfest in Blankenburg. Im September steht eine Veranstaltung in der Landeshauptstadt Magdeburg auf dem Plan.
Die Altersspanne reicht bei den Laiendarstellern von neun bis 68 Jahre. „Dabei profitieren alle voneinander“, so die Ensembleleiterin. Sie spielt übrigens in der Komödie Mandy Koslowski. Außerdem verrät die Leiterin über die Premiere, dass es für die Gäste einige Überraschungen geben wird. Zum Beispiel steht Blankenburgs Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU) auf der Bühne.
Auch die Tochter von Annika Kärsten ist im Theaterverein und tritt bei der Premiere auf. „Mir gefällt es, weil man dabei in so viele Rollen schlüpfen kann“, sagt die neunjährige Juane Kärsten. Einer der ältesten Akteure hingegen ist der Wernigeröder Armin Herfurth (66). Ihn kann das Publikum als Vater Manfred Koslowski erleben. „Ich habe schon in einigen Fernseh- und Kinofilmen als Komparse mitgespielt, unter anderem in der ‚Päpstin‘. Und nun bin ich hier in der Theatergruppe“, erklärt er.
Der Blankenburger Theaterverein führt seine aktuelle Komödie bis Ende September im Alten E-Werk auf.
Informationen und Kartenbestellungen unter Telefon 01 76-99 56 93 24.
