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Verkaufsausstellung „Kunst soll Spaß machen“

Die erste Messe für zeitgenössische Kunst in Mitteldeutschland findet vom 10. bis 13. September in Magdeburg statt.

Von Kathrin Singer 01.09.2015, 23:01

Magdeburg l 35 Künstlerinnen und Künstler haben der Magdeburger Bildhauer Volker Kiehn und sein Team vom H2O Turmpark e. V. eingeladen, darunter aus Sachsen-Anhalt Max Grimm, Jochen P. Heite, Patricia Kranz und Sebastian Herzau. Aber auch aus Berlin, Niedersachsen, Thüringen, Sachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Österreich werden Künstler für den viertägigen Messeauftritt in den beiden Hallen im Pumpenhaus des Wasserturms in Magdeburg-Salbke anreisen.

Da die Kunstszene hierzulande eher wenig vernetzt ist, geht die gute Resonanz hauptsächlich auf das Konto persönlicher Kontakte. „Ich sehe die Messe in dieser zentralen Lage zwischen Berlin, Hamburg, Hannover und Leipzig daher auch als Chance, einander besser kennenzulernen“, sagt Volker Kiehn.

Für den Bildhauer ist es eine aufregende Premiere, denn der Messeerfolg wird nicht nur an den künstlerischen Begegnungen gemessen, sondern auch an den Verkaufserlösen. „Die Künstler müssen ja in Vorleistung gehen, weil sie sich hier einmieten.“ Ein Risiko, trotz vergleichbar moderater Mietpreise. Denn der Kunstmarkt in Sachsen-Anhalt ist eher klein.

Dazu komme, so Kiehn, dass etablierte Künstler aus Sachsen-Anhalt zwar von ihrer Arbeit leben könnten, hauptsächlich aber außerhalb der Landesgrenzen, vor allem nach Süddeutschland verkaufen würden. Die Messe biete also auch eine Möglichkeit, regionale Künstler kennen und schätzen zu lernen, denn Volker Kiehn weiß auch: „Potenzielle Käufer in Magdeburg kaufen bislang woanders.“

Nachhaltigkeit war neben der Professionalität der Künstler das härteste Kriterium für die Auswahl, die verschiedenste Kunstgenres präsentiert: Malerei, Grafik, Skulptur, Street-Art, Fotografie sowie Licht- und Objektkunst. „Keiner unserer Künstler ist eine Eintagsfliege“, so Kiehn mit Blick auf Modewellen, die immer mal wieder die Kunstmärkte fluten. „Kunsthandwerk werden Sie ebenso wenig finden“, verspricht er. Dafür aber Kunst mit Augenzwinkern. Humor ist ein wichtiger Aspekt, denn „Kunst soll Spaß machen“, so Kiehn und freut sich auf Künstler wie den Österreicher Toni Spyra, der mit seinen Installationen ungewöhnliche Objekte miteinander kombiniert. Oder auf den aus Aschersleben stammenden Fotografen Kai-Uwe Schulte-Bunert, der fotografierte Landschaften in auf den ersten Blick unpassende weitere Landschaften stellt und dann darin Menschen porträtiert.

Damit die Messe – ähnlich wie Buchmessen – interessant für Fachpublikum wie auch interessierte Laien wird, hat sich der Verein etliches einfallen lassen. Oliver Scharfbier, derzeit Atelierstipendiat in den Magdeburger Tessenow-Garagen, liebt es, Kunst zu vermitteln und führt das Publikum während der Messe regelmäßig über das Gelände.

Zudem gibt es in Zusammenarbeit mit dem Studiokino open air einen Abend mit Kunstkurzfilmen, außerdem Biergartenbetrieb, eine künstlerische Kinderbetreuung durch den Maler Jan Focke, Performances und Konzerte.

www.kunst-mitte.com