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Promi-Interview "Game-of-Thrones"-Star in der Altmark

Tom Wlaschiha besucht das Jugendfilmcamp in Arendsee. Volksstimme-Redakteurin Tanja Andrys sprach mit dem "Game-of-Thrones"-Star.

30.08.2016, 23:01

Volksstimme: Warum sind Sie nach Arendsee ins Filmcamp gekommen?

Tom Wlaschiha: Ich kenne den Filmcamp-Leiter Norman Schenk noch aus unserer gemeinsamen Zeit auf der Schauspielschule. Vor etwa einem halben Jahr haben wir uns wiedergetroffen, Norman hat mir von dem Camp erzählt und ich war sofort begeistert.

Was würden Sie denn den jungen Nachwuchs- talenten in Sachen Schauspiel raten?

Vor allem, dass nichts über eine fundierte Ausbildung geht. Ich bin immer dafür, seinen Beruf zu erlernen. Das Schauspielen ist ein toller, aber auch ein sehr unsicherer Beruf. Von heute auf morgen kann alles vorbei sein.

Sie sind bei unzähligen TV-Produktionen mit dabei, von kleinen Rollen in Familien- und Teenie-Komödien bis hin zu ernsten Rollen und fiesen Charakteren. Wonach suchen Sie Ihre Rollen aus?

Wenn man noch neu im Geschäft ist, nimmt man jede Rolle an, auch wenn sie noch so kleine ist. Wichtig ist, dass man mit den Rollen wächst. Ich schaue aber auch, wer noch mit im Team ist. Wenn das passt, nehme ich an.

Die Rolle ist dann Nebensache?

Nein, natürlich nicht. Ich spiele sehr gerne spannende, gebrochene Figuren. Figuren, an denen man selbst mitarbeiten kann, deren Charakter nicht sofort offensichtlich ist oder eine Wandlung vollzieht.

So wie die Rolle des Jaqen H‘ghar in der Fantasy-Serie „Game of Thrones“?

Ja, genau. Jaqen ist ein wunderbarer Charakter. Vielschichtig. Dem Zuschauer nicht sofort zugänglich. So, wie eigentlich alle Figuren bei „Game of Thrones“. Da gibt es ganz viele Facetten von Grau, aber kein Schwarz oder Weiß. Der Zuschauer weiß also nie, woran er gerade ist, und das ist das geniale Konzept dieser Serie.

Hätten Sie jemals damit gerechnet, dass „Game of Thrones“ solch einen Hype erlebt?

Nicht in dem Ausmaß. Wobei ich zugeben muss, dass die Bücher sehr, sehr gut sind. Aber mittlerweile hat die Serie die Bücher überholt. Wie es jetzt weitergeht, liegt in den Händen der Produzenten.

Bedeutet das für Sie als Schauspieler eine besondere Herausforderung?

Eigentlich gar nicht. Ich muss als Schauspieler nicht wissen, wie es weitergeht. Ich spiele einfach und versuche, das Publikum zu fesseln.

Neben „Game of Thrones“ spielen Sie auch in der Serie „Crossing Lines“ mit, an der Seite von Filmlegende Donald Sutherland.

Das stimmt. Donald Sutherland ist wirklich eine Legende und es ist toll, an seiner Seite drehen zu dürfen. Man kann unheimlich viel von ihm lernen.

Was denn zum Beispiel?

Es geht gar nicht so sehr darum, was er macht, sondern wie er es macht. Mimiken, Gestiken, wie er seiner Figur einen eigenen Charakter verleiht, das ist schon sehr beeindruckend. Da sitze ich manchmal wirklich nur da, und schaue ihm einfach nur zu. Besser kann man kaum lernen.

Neben internationalen Produktionen sind Sie auch immer wieder im deutschen TV zu sehen. Wie groß ist die Umstellung für Sie von großen Produktionen zu kleinen TV-Formaten?

Für einen Schauspieler ist das egal. Große Produktionen haben vor allem eine aufwendige Ausstattung. Aber das ist für Schauspieler nicht so wichtig. Die Kamera läuft und dann legt man los.

Die sechste Staffel „Game of Thrones“ läuft seit 29. August montags bis freitags auf Sky Atlantic HD und ab 30. September freitags um 20.15 Uhr auf TNT Serie HD, empfangbar über Sky.