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"Polizeiruf 110" Einsatz in Magdeburger Boxclub

Drehtag in Magdeburg. In einem Boxclub trifft TV-Kommissarin Doreen Brasch einen Jungen, der mehr weiß, als er zugibt.

01.09.2016, 01:01

Magdeburg l Es riecht nach altem Leder und Schweiß, die Luft steht. Im Boxring trainieren zwei Sportler präzise Faustschläge, von der Decke hängen lederne Boxsäcke, einige schon mehrmals geflickt. Beim 1. Boxclub Magdeburg wird trainiert. Anders als sonst hängt an der Tür zum Trainingsraum ein weißer Zettel, auf dem „Motiv“ steht. Die Crew des Magdeburger „Polizeirufs“ hat sich den Boxclub im Magdeburger Stadtteil Leipziger Straße für zwei Szenen ausgesucht. Gedreht wird vor dem Boxclub und im Trainingsraum.

Als Claudia Michelsen, alias Kommissarin Doreen Brasch, den Raum hinter der Tür mit dem Schild betritt, freut sie sich: „Hier waren wir doch schon.“ Bereits beim ersten Magdeburger Polizeiruf „Der verlorene Sohn“ war das Produktionsteam hier zu Gast.

Vor dem Dreh geben die Hauptdarsteller Interviews, lächeln bereitwillig in die Kameras, im Hintergrund sind die dumpfen Töne der aufeinander prallenden Boxhandschuhe zu hören. Immer wieder werden sie zu der Beziehung der beiden Kommissare gefragt: „Sie finden sich, aber es bleibt spannend“ sagt Matthias Matschke, der den zweiten Kommissar Dirk Köhler spielt. Eine Liebesbeziehung wird es zwischen den beiden aber definitiv nicht geben, da ist sich Michelsen ziemlich sicher. „Frau Brasch ist nicht romantisch im kitschigen Sinne, aber vielleicht werde ich da auch noch von ihr überrascht. Sie ist eine eckige Person. Das mag ich sehr.“

Mittlerweile ist es der siebte Polizeiruf-Dreh für Claudia Michelsen in Magdeburg. „Ich habe Magdeburg sehr lieben gelernt“, sagt die Schauspielerin.

Der Zuschauer wird in diesem „Polizeiruf“ den Werder wiederfinden, wo eine Villa als Schauplatz ausgesucht wurde. Außerdem besuchen die Kommissare auch eine Wohnung in den stalinistischen Bauten an der Ernst-Reuter-Allee. Auch am Ulrichsplatz wurde gedreht. Gesehen hat Claudia Michelsen an diesem Drehtag noch einen anderen Schauplatz.

„Wir haben eine Verfolgungsjagd gedreht“, verrät Produzentin Iris Kiefer. Kommissarin Brasch durfte dabei eher zusehen. Aufregend wurde es für ihren Kollegen Dirk Köhler. Am Ende der Szene steht er auf dem Dach des Volksstimme-Hochhauses. Wen der Kommissar verfolgt und warum, verrät die Produzentin noch nicht. Doch Schauspieler Matschke schwärmt: „Wir sind bei diesen Dreharbeiten oft an erhöhten Orten. Die Aussicht ist fantastisch. Ich hoffe, für den Zuschauer wird das auch so rüberkommen.“ Doch es geht kaum um das schöne Panorama der Stadt.

In diesem „Polizeiruf“ ermitteln die Kommissare nach einem fehlgeschlagenen Brandanschlag auf einen Bauunternehmer. Sie müssen in der Vergangenheit des Geschäftsmannes wühlen. Auch wenn die Geschichte vorerst ohne Leiche auskommt, spielt im „Laufe der Ermittlungen eine zwei Jahre alte Wasserleiche eine Rolle“, verrät Regisseurin Maris Pfeiffer.

Einer, der mehr weiß, als er zugibt, ist der Sohn eines Juweliers. Er ist Mitglied in dem Boxclub und führt Kommissarin Brasch in jenen stickigen Trainigsraum. Sie will den Jungen in einem vertrauten Umfeld verhören. Doch das bringt sie in eine brenzlige Situation. So wird am Set vorgeschlagen, dass ihr der junge Boxer eine verpassen soll. „Sehr gerne“, sagt Michelsen.