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Optimismus zur Buchmesse - "Hausaufgaben gemacht"

11.03.2015, 12:54

Leipzig - Die Buchbranche blickt trotz eines leichten Umsatzrückgangs im vergangenen Jahr zuversichtlich in die Zukunft.

Erstmals seit zehn Jahren hätten die Buchhandlungen vor Ort ihren Anteil am Umsatz gegenüber dem Online-Handel wieder steigern können, sagte Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, am Mittwoch vor der Eröffnung der Leipziger Buchmesse. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Wir haben gezeigt, dass wir es besser können als der Online-Handel, dass wir es besser können als Amazon."

Am Abend soll das Frühjahrstreffen der Branche mit der Verleihung des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung an den rumänischen Autor Mircea Cartarescu eröffnet werden. Insgesamt präsentieren sich bis zum Sonntag (15.3.) mehr als 2200 Aussteller.

"Der Buchhandel geht mit großem Selbstbewusstsein und Optimismus in das neue Jahr", sagte Skipis. Zwar sei der gesamte Umsatz 2014 um rund zwei Prozent gesunken. Der stationäre Buchhandel verlor jedoch nur 1,2 Prozent und konnte dadurch seinen Umsatzanteil um etwa ein Prozent steigern. "Der Nutzen des Buchhandels vor Ort überwiegt gegenüber dem reinen Online-Händler - das erkennen die Kunden an." Der deutsche Buchmarkt hat ein Umsatzvolumen von rund 9,5 Milliarden Euro.

Mit Blick auf die laufenden Verhandlungen zum Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP) forderte der Börsenvereins-Sprecher eine verbindliche Zusage der EU-Kommission, die Buchpreisbindung nicht zur Disposition zu stellen. "Sie ist der Garant für Qualität und Vielfalt unserer Branche", so Skipis. So gebe es in Deutschland immerhin noch rund 6000 Buchhandlungen, in den USA seien durch den fehlenden Schutz nur mehr 1400.

Messeschwerpunkt ist dieses Jahr das 50-jährige Bestehen der deutsch-israelischen Beziehungen. Buchmesse-Direktor Oliver Zille sagte: "Ich wünsche mir, dass von unserer Messe ein Signal für das freie Wort, gegen Ausländerhass und Antisemitismus ausgeht." Erwartet werden auch zahlreiche israelische Autoren. Der frühere Friedenspreisgewinner Amos Oz stellt sein neues Buch "Judas" vor.

Insgesamt erwarten die Veranstalter allein auf dem Messegelände mehr als 170 000 Besucher. Daneben gibt es an zahlreichen Orten der Stadt das Festival "Leipzig liest" mit rund 3000 Autoren. Mit Spannung wird am Donnerstag die Vergabe des Leipziger Buchpreises erwartet.