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Düstere Parabel: "Joseph Walsers Maschine"

01.07.2014, 14:14

München - Der portugiesische Autor Gonçalo M. Tavares ist schon mit vielen Superlativen bedacht worden. Er wurde mit Franz Kafka verglichen, sogar den Literaturnobelpreis hat man dem 44-Jährigen bereits prophezeit.

Dennoch ist mit "Joseph Walsers Maschine" jetzt erst das zweite Werk von ihm ins Deutsche übersetzt worden. Das Buch ist eine düstere, doch eindrucksvolle Parabel auf die Verlorenheit des Menschen in einer seelenlosen, maschinenhaften und gewalttätigen Welt.

Der Arbeiter Joseph Walser führt ein monotones Leben. Seine Freizeit verbringt er beim Würfelspiel mit Freunden oder er widmet sich einer kuriosen Sammlung von Metallteilen. Ansonsten gilt seine ganze Hingabe der Arbeit: Er bedient eine der gefährlichsten Maschinen in der Fabrik. Doch eines Tages verliert er durch einen Unfall einen Finger. Gleichzeitig wird die Stadt von einem Krieg und einem Attentat erschüttert. Walsers Ordnung gerät dramatisch aus den Fugen. In einer klaren schnörkellosen Sprache stellt Tavares grundlegende Fragen nach unserer Existenz.

- Gonçalo M. Tavares: Joseph Walsers Maschine, Deutsche Verlags-Anstalt, München, 176 Seiten, 19,99 Euro, ISBN 978-3-421-04627-7.