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Mord und religiöser Wahn: "Rattenfänger"

09.12.2014, 15:14

München - Weihnachten einmal ganz anders: In einem Kamin wird ein eingemauerter Toter als Weihnachtsmann verkleidet gefunden. Er ist offenbar qualvoll verdurstet. In der Folgezeit gibt es weitere grausame Ritualmorde, die immer an Feiertagen vorkommen und dem Anlass gemäß inszeniert werden.

Detective Mark "Heck" Heckenburg vom Dezernat für Serienverbrechen erkennt das Muster hinter den Taten. Alles deutet darauf hin, dass es sich nicht um einen Einzeltäter handelt, sondern eine ganze Gruppe auf einem religiös motivierten Rachefeldzug ist. Der nächste Feiertag aber ist nicht mehr fern.

"Rattenfänger", Paul Finchs zweiter Thriller mit Mark Heckenburg, ist ein außergewöhnlich intensiver Spannungsroman, in dem es keine Hänger gibt. In düsteren Bildern beschreibt er, zu welchen Taten Menschen durch ihren religiösen Wahn getrieben werden. Der positive Gegenpol ist die Hauptfigur, ein genretypischer Einzelgänger mit rauen Ecken und Kanten, der aber immer liebenswert bleibt und Sympathiepunkte sammelt.

- Sara Blaedel: Die vergessenen Mädchen, Piper Verlag, München, 352 Seiten, 14,99 Euro, ISBN 978-3-492-06005-9.