1. Startseite
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Chöre halten die „Welt in Atem“

Festival Chöre halten die „Welt in Atem“

Magdeburg ist in der nächsten Woche Gastgeber für das 19. Deutsche Chorfestival. 31 Chöre reisen an. Das Motto: „Welt in Atem“.

Von Grit Warnat 21.04.2017, 01:01

Magdeburg l Wenn Ekkehard Klemm über das bevorstehende Chorfestival spricht, dann spürt sein Gegenüber nicht nur dessen Vorfreude auf die vier Tage in Magdeburg, sondern auch eine große Begeisterung für das Singen. Klemm war Mitglied des Dresdner Kreuzchores und leitet seit 2004 die Singakademie Dresden. Seit 2013 ist der Hochschulprofessor für Dirigieren an der Dresdner Musikhochschule Präsident des Verbandes Deutscher KonzertChöre e.V. und damit Chef von fast 540 Chören mit mehr als 30  000 Sängern in ganz Deutschland. Magdeburg, so kündigt er an, wird vom 28. April bis 1. Mai eine klingende Festivalstadt werden.

„Welt in Atem“ lautet das Motto, das sich einerseits auf die Luft beim Singen bezieht, andererseits mit Blick auf die Entwicklungen in der Welt auch politisch gelesen werden soll.

Mehr als 1000 singende Gäste werden anreisen, darunter Chöre aus Stuttgart, München, Dresden, Weimar und Frankfurt am Main. Auch die Region ist stark vertreten mit dem Kammerchor Michaelstein, dem Magdeburger Domchor, dem Kinder- und Jugendchor Magdeburg, der Biederitzer Kantorei, den Hallenser Madrigalisten. Klemm spricht von einer Leistungsschau, einer Art Schaufenster der Laienchorszene. Deshalb sei jeder Chor beim alle vier Jahre stattfindenden deutschlandweiten Festival hochmotiviert. Den Besucher erwarte in den Konzerten ein Musizieren auf sehr hohem Niveau. Zwölf Konzerte gibt es zur 19. Festivalauflage. Vor Klemm liegt das Programm, das Chormusik vieler Epochen, Genres und Stile beinhaltet. „Wir haben ganz unterschiedliche Chöre mit ganz unterschiedlichem Repertoire“, sagt er und spielt damit auf die Bandbreite vom Kinder- über den Gospelchor bis hin zum Vokalensemble an. Schwer tut er sich bei der Frage nach den Höhepunkten. Dann lässt er sich aber doch hinreißen und hebt drei Konzerte hervor.

● 28. April, 19.30 Uhr, Johanniskirche: „Aus der Magdeburger Schatztruhe“, das chorsinfonisches Eröffnungskonzert, widmet sich den Magdeburger Komponisten Georg Philipp Telemann und Johann Heinrich Rolle.

Ergänzt werden deren Werke durch ein Stück des brasilianischen Komponisten José Mauricio Nunes Garci, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 200. Mal jährt.

● 29. April, 19.30 Uhr, Opernhaus Magdeburg: Der zweite chorsinfonische Abend – überschrieben mit „Alles was Odem hat ...“ – wartet mit einer szenischen Darstellung des Requiems von Johannes Brahms und dem „Lobgesang“ von Felix Mendelssohn Bartholdy auf. Beim „Lobgesang“ werden 130 Sänger auf der Bühne stehen.

● 30. April, 18 Uhr, Johanniskirche: „Welt in Atem“ heißt der Abend mit Kompositionen und Improvisationen zu Chorälen und Texten von Martin Luther.

Zudem dirigiert Ekkehard Klemm Hanns Eislers Kantate „Die Mutter“.Und dann nennt Klemm doch noch die drei A-cappella-Nachtkonzerte und die Chormusik für Familien, die Stadtführungen mit chormusikalischen Einlagen, die Klangtreffpunkte überall in der Innenstadt. „Die ganze Stadt soll Teil des viertägigen Musikereignisses sein“, betont der Chor-Präsident.

Einen Überblick über alle Konzerte, die jeweiligen Mitwirkenden und den Ticketverkauf gibt es im Internet unter www.chorfestival.vdkc.de