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Jubiläum Der „Radio Tatort“ feiert 100 Folgen

In der Jubiläumsausgabe des "Radio Tatort" wird in Magdeburg ermittelt.

15.06.2016, 04:59

München (dpa) l „ARD Radio Tatort“-Hörer wissen: Die Krimihörspiele können es mit dem großen Bruder im Fernsehen durchaus aufnehmen. Seit 2008 gibt es das knapp einstündige Format, für das die ARD viele bekannte Film- und Theaterschauspieler verpflichtet hat: Uwe Ochsenknecht, Brigitte Hobmeier, Sandra Borgmann oder Alexander Khuon. Spannende Fälle, skurrile Ermittlerteams und viel Atmosphäre zeichnen die Krimis aus. Am 15. Juni um 20.03 Uhr strahlt Bayern 2 die 100. Folge aus, später auch andere Sender: In „Hundert von hundert“ ermittelt Annika de Beer in Magdeburg in Sachsen-Anhalt - und auch andere „Tatort“-Dienststellen lassen von sich hören.

In der neuen Folge ist de Beer (Nele Rosetz) nicht in Hochform. Sie kann den Sinn ihrer Arbeit nicht mehr erkennen und versinkt in Zweifeln und Selbstmitleid. Während ihre neue Kollegin voller Elan einen Mord aufklären will, hockt sie am Computer und hört alte Krimihörspiele, selbstverständlich den „Radio-Tatort“. „Das sind die einzigen Polizisten, die beliebt sind, Krimipolizisten“, konstatiert die Oberkommissarin deprimiert. Verzweifelt über so viel Passivität mischt sich ihre Sekretärin Blümchen in die Ermittlungen ein.

Die ARD habe damals mit dem populären Genre Hörspiel an andere Hörerkreise herankommen wollen, „im Kielwasser des großen Fernsehflaggschiffes ‚Tatort‘“, sagt Thomas Fritz, Hörspieldramaturg beim MDR und an der konzeptionellen Entwicklung beteiligt. Neun Teams ermitteln, von Hamburg und Berlin bis nach Stuttgart und München.

Mittlerweile ist das Format etabliert, einige unverkennbare Charaktere haben sich entwickelt. Viele Zuhörer haben deshalb ihre Lieblingspolizisten. Etwa Rudi (Florian Karlheim) und Senta (Hobmeier) aus dem fiktiven Bruck am Inn, Streifenbeamte mit Kriminalambitionen, die nicht mit- aber auch nicht ohne einander auskommen.

In schönstem Dialekt ergründen sie die Abgründe ihrer bayerischen Heimat, wenn sie mal wieder einen Mordfall lösen statt Strafzettel zu verteilen. Oder die „Task Force Hamm“, zwischen Ruhrgebiet und Münsterland, geleitet von dem strafversetzten Scholz alias Uwe Ochsenknecht.

Binnen einer Woche erreicht eine Folge nach ARD-Angaben bundesweit mehr als eine halbe Million Hörer.

Die Jubiläumsausgabe „Hundert von hundert“ läuft am 20. Juni um 22 Uhr auf MDR Kultur.