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Filmkunsttage Begegnungen mit Filmemachern

Die fünften Filmkunsttage in Sachsen-Anhalt zeigen mehr als 40 Beiträge in zehn Städten.

Von Grit Warnat 07.10.2015, 01:01

Magdeburg/Halle l Regisseur Visar Morina stellt seine Vater-Sohn-Geschichte „Babai“ am 14. Oktober zur Eröffnung der Filmkunsttage vor. Es ist sein Debütfilm, schon preisgekrönt auf dem Filmfest München. „Babai“ räumte dort die Förderpreise Neues Deutsches Kino ab. Jetzt steht seine 104-Minuten-Geschichte eines Jungen aus dem Kosovo, der seinem geflohenen Vater nach Deutschland hinterherreist, im Langfilm-Wettbewerb der Filmkunsttage. Sechs Arbeiten stehen zur Auswahl. Jury-Präsident ist Regisseur David Wnendt. Vom 14. bis 18. Oktober wird der Regisseur („Feuchtgebiete“) eine dreiköpfige Jury durch die 10 Festivalstädte führen.

Wnendt kennt das Festival, als es noch ganz klein war, in den Kinderschuhen steckte. Die 1. Filmkunsttage eröffneten mit seinem Neonazi-Drama „Kriegerin“, das auch in Sachsen-Anhalt gedreht wurde. Wnendts Arbeit erhielt später wichtige Preise. Festivalchef Frank Salender hat mit seiner Eröffnungsfilm-Auswahl stets ein glückliches Händchen bewiesen.

Der in Pristina im Kosovo geborene Filmemacher Morina gehört zu den zahlreichen Filmgästen des Festivals. Alle Regisseure des Wettbewerbs Langfilm haben ihr Kommen zugesagt: Axel Ranisch, bei den Filmkunsttagen schon einmal zu Gast mit „Ich fühl mich Disco“, Andrina Mracnikar, die mit „Ma folie“ den First Steps Award gewonnen hat, der schweizerisch-polnische Regisseur Pawel Siczek („Der andere Herbst“, „Fußgängerzone“), die in Berlin lebende amerikanische Regisseurin Micah Magee, die ihren Film „Petting Zoo“ vorstellen wird, und Uisenma Borchu, die für ihren Film „Schau mich nicht so an“ nicht nur Regie führt, sondern auch die Hauptrolle spielt. Sie alle werden im Studiokino Magdeburg ihre Filme vorstellen. Erwartet wird auch Schauspielerin Devon Keller, Hauptdarstellerin in „Petting Zoo“. Festivalchef Frank Salender: „Es gibt in diesem Jahr noch mehr Begegnungen mit Filmemachern. Wir sind angekommen im Festivalkalender Deutschlands.“

Zugesagt hat Ansgar Frerich. Der junge Mischtonmeister, der 2015 mit dem Deutschen Filmpreis für „Who Am I – Kein System ist sicher“ geehrt wurde, erhält den Filmkunstpreis Sachsen-Anhalt/Spezial. Eine Werkschau („Feuchtgebiete“, „Return to Homs“ und „Who Am I“) steht auf dem Festivalprogramm, ebenso eine Klanginstallation, die das Zusammenführen von Sprache, Geräuschen, Atmosphären und Musik verdeutlichen soll.

Eine Werkschau ist auch Gojko Mitić gewidmet. Der 75-Jährige wird am 15. Oktober im Puschino in Halle den Filmkunstpreis Sachsen-Anhalt/Ehrenpreis des Ministerpräsidenten entgegennehmen. Mitić erhält nach Henry Hübchen und Devid Striesow die undotierte Auszeichnung.

Mehr als 40 Filme werden zu den 5. Filmkunsttagen gezeigt. Zehn Kinos in Magdeburg, Halle, Aschersleben, Burg, Genthin, Salzwedel, Stendal, Quedlinburg und Merseburg beteiligen sich. Sechs Preise mit einem Preisgeld von 7500 Euro werden ausgelobt. Finanziert werden sie auch von Filmpatenschaften.