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Winterkonzerte Junger Pianist glänzt mit alten Meistern

Von Hans Walter 21.01.2014, 01:28

Drübeck l Der dritte Jahrgang der "Winterkonzerte" im Adelbrinsaal des romanischen Klosters Drübeck begann am Sonntag mit erlesener Kammermusik. Gemeinsam musizierte das Bläserquintett des Philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode mit dem 24-jährigen Wiener Starpianisten Florian Feilmair.

Feilmair, international mit vielen Preisen gekrönt, hatte 2011 den Klavierwettbewerb "Neue Sterne" in Wernigerode gewonnen. Das hiesige Publikum liebt den jungen Pianisten. Er spielte seither zwei Beethoven-Konzerte mit Orchester und trat mit einem sensiblen Soloabend hervor.

Nun also Kammermusik, die hohe Schule des Musizierens. Mozarts Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott Es-Dur und Beethovens Andante cantabile-Satz aus dem Quintett für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott Es-Dur bildeten das Fundament in strahlendem Es-Dur - der festlich-kantilenen Tonart.

Florian Feilmair sorgte für Begeisterung

Feilmair war auf dem Flügel der primus inter pares. Er drängte sich nicht vor. Er beförderte Stimmung und Übereinstimmung der in den Klangfarben so unterschiedlichen Instrumente: Shingo Oku (Klarinette), Ruslan Bojkov (Oboe), Thomas Toppel (Fagott) und Roman Gmür (Horn) erwiesen sich als einfühlsame Partner.

Mit der Flöte (Barbara Toppel) zum Bläserquintett erweitert, erklangen dann von dem Franzosen Vincent d\'Indy (1851-1931) die expressive Sarabande und das Menuett op. 72.

Überraschender Höhepunkt aber war von dem Österreicher Ludwig Thuille (1861-1907). Das Sextett op. 6. Thuille ist so gut wie vergessen. Kein Opern- oder Konzertführer verzeichnet noch den Namen des jung Verstorbenen, der aber als Komponist geradezu richtungsweisend für die "Münchner Schule" war. Sein Sextett beginnt ganz ruhig mit einem Hornsolo über leichten Klavierklängen. Ein wenig erinnerte es an den Beginn von Brahms\' 2. Klavierkonzert. Thuille mochte Brahms. Und wohl auch die sechs Musiker in intensiver Zwiesprache ihrer Instrumente. Als Zugabe spielten sie den Menuett-Satz Vincent d\'Indys noch einmal. Langer Applaus im ausverkauften Haus!

Das nächste Winterkonzert findet am 16. Februar statt.