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Galerie in Merseburg zeigt neue Ausstellung mit Porträts Willi Sittes Blick auf die Menschen

An den Wänden hängen die großformatigen Bilder bereits. Die
Willi-Sitte-Galerie stellt die Porträtmalerei ihres in der Kunstwelt
umstrittenen Namensgebers ins Zentrum ihrer neuen Ausstellung.

Von Romina Kempt 04.02.2014, 01:19

Merseburg (dpa) l Vom Schriftsteller Erik Neutsch bis zum Künstlerkollegen Bernhard Heisig: Viele seiner mehr oder weniger prominenten Zeitgenossen hat der Maler und Grafiker Willi Sitte im Großformat festgehalten.

Seine Porträts rücken nun erstmals in den Mittelpunkt einer Ausstellung in der Willi-Sitte-Galerie in Merseburg. Unter den 76 Werken, die zu sehen sind, befinden sich etliche Leihgaben von privater Hand, aber auch musealer Einrichtungen wie der Galerie "Neue Meister" in Dresden, wie die Kuratorin Sarah Rohrberg erläuterte. Sie ist eine Tochter des Malers, der am 8. Juni 2013 im Alter von 92 Jahren in Halle starb.

Sitte - langjähriger Präsident des Verbandes Bildender Künstler der DDR und zeitweise Mitglied im Zentralkomitee der SED - gehörte zu den umstrittensten Künstlern der jüngeren Vergangenheit. Bekannt sind vor allem seine Bilder mit politisch akzentuierten Arbeitermotiven. Auch heute gebe es noch Interesse an seinen Arbeiten, betonte Rohrberg. Vor allem nach seinem Tod hätten sich zahlreiche Kaufinteressenten bei der Familie gemeldet.

Sittes Porträt von Erik Neutsch zu sehen

Die neue Ausstellung trägt den Titel "Willi Sitte - Menschenbilder". Die Schau stelle den Menschen in den Mittelpunkt und vereine sowohl die für den Künstler typischen großformatigen Ölgemälde als auch kleinere Zeichnungen sowie Druckgrafiken. Herzstück der Ausstellung sei das aus dem Jahre 1973 stammende Triptychon "Jeder Mensch hat das Recht auf Leben und Freiheit". Es gelte als Sittes Schlüsselwerk.

Die in Merseburg zu sehenden Werke Sittes stammen aus den Zeitraum 1947 bis 2002. Neben anderen habe die Stiftung Moritzburg aus Halle der neuen Schau zwei ihrer Schätze geliehen, sagte eine Sprecherin der Stiftung. Es handele sich um ein Porträt des ebenfalls im vergangenen Jahr verstorbenen Schriftstellers Erik Neutsch ("Spur der Steine") aus dem Jahr 1966 und ein mit Heinz Schwarz (1968) betiteltes Werk.

Im vergangenen Jahr besuchten nach Angaben der Galerie rund 10.000 Kunstinteressierte ihre Ausstellungen in Merseburg.