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Kunst Weniger Feininger in der Feininger-Galerie

Von Uta Baier 09.05.2014, 01:14

Quedlinburg l Kürzlich lud Michael Freitag, der neue Direktor der Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg, zu einer Informationsveranstaltung. Denn Freitag sorgt sich um den Bestand. Das ist eine der vornehmsten Aufgaben eines Museumsdirektors, denn neben dem Ausstellen, Sammeln, Forschen und Vermitteln muss er sich ums Bewahren kümmern. Deshalb will Freitag die gesamte Sammlung einer "konservatorischen Revision" unterziehen. Das heißt, er will sehen, in welchem Zustand jedes einzelne Blatt ist.

Das werde etwa ein Jahr dauern, und solange stelle er weniger Feiningers aus und verleihe nur vorsichtig, "weil es mit der Dauerpräsentation des Feininger-Bestands in dem Umfang, wie das seit Gründung der Galerie (seit 28 Jahren) praktiziert und erwartet wurde, einfach nicht weitergeht", sagt Freitag.

Das klingt nach harter Kritik, aber Versäumnisse bei der Bewahrung des Bestandes will er seinem Vorgänger Björn Egging, jetzt Kurator am Kunstmuseum Wolfsburg, nicht vorwerfen. Als neuer Direktor sehe er aber seine wichtigste Aufgabe im Bewahren der Sammlung mit mehr als 1000 grafischen Blättern.

Egging, der das Museum von 2007 bis 2013 leitete, machte es durch Publikationen, Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen zu dem, was es heute ist: ein überregional bekannter und geschätzter Feininger-Ausstellungsort. "Ich habe bei Ausstellungen und Leihgaben natürlich immer auch die konservatorische Seite berücksichtigt", sagt Egging. "Aber besonders in einem monographischen Haus muss die Sammlung auch immer zu sehen sein."