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Neue Spielzeit Zeit für Kunst im Städtebundtheater

Von Sabine Scholz 06.06.2014, 03:17

Halberstadt l Das neue Spielzeitmotto im Nordharzer Städtebundtheater trifft es doppelt: Zeit für Kunst! "Es ist ein erleichterter Stoßseufzer, dass wir uns nach all den Kämpfen um den Fortbestand des Hauses endlich wieder unserem Kerngeschäft widmen können. Und es ist ein Hinweis darauf, dass es in einer Gesellschaft wichtig ist, sich auch mit Dingen jenseits des Materiellen zu befassen", sagt Intendant Johannes Rieger.

Der neue Spielplan des Drei-Sparten-Hauses biete die gewohnt bunte Mischung von Unterhaltung, Anspruch, Klassik und Moderne. Dabei spannt das Ensemble nicht nur bei den Genres einen großen Bogen, sondern schlägt immer wieder Brücken zu wichtigen Ereignissen deutscher Geschichte.

"Was wir mit der Spielzeit 2014/2015 beginnen, wird mit der darauffolgenden noch deutlicher sichtbar", sagt Rieger. Schließlich sei man bereits mit den Planungen für 2015/2016 befasst. Zu den Besonderheiten im Musiktheater zähle in der kommenden Spielzeit eine "Opernausgrabung", berichtet Rieger, der zugleich Musikchef des Hauses ist. Die Halberstädter bringen die Märchenoper "Dornröschen" von Engelbert Humperdinck als komplette Operninszenierung auf die Bühne. Die Geschichte, die die Heldenreise des Prinzen erzählt, bis er Dornröschen wachküssen darf, wird meist nur konzertant oder halbszenisch aufgeführt. "Wir haben das Libretto von Philipp Jenkins entstauben lassen, der die Oper für uns inszeniert", ergänzt Musikdramaturgin Susanne Range. "Wir sind wohl die Ersten, die das Stück so aus der Taufe heben." Die "wunderbare Musik" werde nun von einem heiteren, zugleich nachdenklich stimmenden Text begleitet, der sich an die Urfassung hält, aber das romantisierende Pathos in der Sprache ablegt.

Inszeniert wird im Harz außerdem "Gräfin Mariza", "Der Freischütz", "Cabaret" und "Don Pasquale". Gestartet wird in die Musiktheater-Zeit aber mit einem Kammerstück, der Operette "Häuptling Abendwind". Die Operette in einem Akt von Jacques Offenbach sei ein "familientaugliches, vergnügliches Kannibalenstück", sagt Range.

Die Ballettcompagnie des Hauses ist nach dem Tod von Ballettmeister Juroslaw Jurasz derzeit "herrenlos". Dennoch habe man noch in Absprache mit Jurasz die Planungen für die Tanzabende abgeschlossen, erklärt Rieger. Die Spielzeit bietet einen Kammerabend mit Musik von Igor Strawinsky, den Francisco Sanchez Martinez inszeniert. Als Märchenballett ist "Die Schneekönigin" zu erleben, außerdem wird "Peer Gynt" in einer Choreografie Jurasz´ zu sehen sein.

Das Schauspiel bietet neben Klassischem wie "Amphitryon" von Heinrich von Kleist einen Putzfrauenmonolog, Astrid Lindgrens Geschichte der "Brüder Löwenherz" und das Gegenwartsstück "Der Stein".

Nähere Informationen unter www.harztheater.de