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Winckelmann-Museum Stendal Die Kunst eines jüdischen Bankiers

13.06.2014, 01:19

Stendal (es) l "Mein ganzes Leben war ein Fehler, da wurd ich Maler und Erzähler" - so lautet der Titel einer neuen Ausstellung im Winckelmann-Museum Stendal. Am morgigen Sonnabend wird sie eröffnet. Sie besteht aus Collagen, Aquarellen und Knittelversen von John Elsas (1851 - 1935).

Elsas war eigentlich Bankier in Frankfurt. Erst im Alter von 74 Jahren begann er für seine Enkel bunte Bilder zu kleben und sie mit Versen zu versehen. Später wendete er sich mit seinen Arbeiten auch an Erwachsene. Vor 1933 waren seine Werke unter anderem in der Berliner Galerie Der Sturm von Herwarth Walden zu sehen, in der damals die Großmeister der Avantgarde ausstellten.

Als jüdischer Bürger sah Elsas die Gefahren des Nationalsozialismus auf sich zukommen und träumte in manchen Bildern vom Auswandern nach Palästina. Da er 1935 starb, musste er nicht mehr erleben, wie seine Tochter deportiert wurde. Vorher hatte sie den Nachlass des Vaters, zirka 20000 Blätter, an die Schwester in der Schweiz geschickt.