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Stiftung Dome und Schlösser Boje E. Hans Schmuhl: "Erst mal in den Winterschlaf"

Mit einem Festakt auf Kloster Michaelstein im Harz ist der langjährige Generaldirektor der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt verabschiedet worden.

Von Jörn Wegner 22.01.2015, 02:05

Blankenburg l Die Dome in Magdeburg, Halberstadt, Halle und anderen Städten, die Klöster im Harz, viele Burgen und zahlreiche andere Kulturgüter in Sachsen-Anhalt werden unter dem Dach der Stiftung Dome und Schlösser verwaltet. Geprägt hat die Stiftung Boje E. Hans Schmuhl, deren langjähriger Generaldirektor.

Am Mittwoch wurde Schmuhl, der am 18. Januar das Rentenalter erreicht hatte, auf Kloster Michealstein bei Blankenburg in den Ruhestand verabschiedet. Der gebürtige Mecklenburger war seit 1996, als mit der Stiftung "Schlösser, Burgen und Gärten" ein Vorgänger der heutigen Dome- und Schlösserstiftung gegründet wurde, deren Vorstand.

Wenn Schmuhl nun in den Ruhestand geht, "endet eine Ära", sagte Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD). Schmuhl habe die 18 Denkmäler der Stiftung "nicht nur saniert, sondern mit Perspektiven versehen."

Schmuhl kann ohne Kultur nicht existieren

Schmuhl hat die Kulturgüter in Sachsen-Anhalt durch turbulente Zeiten begleitet. "Anfang der 90er Jahre mussten Weichenstellungen von heute auf morgen geschehen", sagte Schmuhl. Damals sei es auch darum gegangen, Geld für die Gehälter der Mitarbeiter zu organisieren.

"Kreative Verwaltungsanwendung" sei die Devise gewesen. Es habe "Höhen und Probleme" gegeben, aber: "Probleme sind dafür da, sie zu lösen", so der scheidende Generaldirektor. Schmuhl sei "jemand, der vor Ruinen in die Knie geht", sagte Stephan Dorgerloh über den Generaldirektor, in dessen Aufgabenfeld zahlreiche alte Gemäuer fielen.

"Ohne Kultur - ich habe ja nichts anderes gelernt - kann ich nicht existieren." - Boje E. Hans Schmuhl

Schmuhl wird der Kulturlandschaft in Sachsen-Anhalt weiter erhalten bleiben. Den Übergang in den Ruhestand wolle man ihm "fließend" gewähren, sagte Reiner Haseloff (CDU) in seiner Laudatio. "Ohne Kultur - ich habe ja nichts anderes gelernt - kann ich nicht existieren", sagte Schmuhl. Jetzt wolle er erst einmal in den "Winterschlaf" gehen. Mit Spannung erwarte er aber die Entscheidung über den Welterbe-Status Naumburgs und der hochmittelalterlichen Herrschaftslandschaft an Saale und Unstrut.

Kloster Michaelstein rückt in den Mittelpunkt

Schmuhls Nachfolger wird der promovierte Historiker und Kunstgeschichtler Christian Philipsen. Der 42-Jährige war zuletzt Leiter der Museen und Sammlungen der Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt. Das Kuratorium der Dome- und Schlösserstiftung hatte Philipsen einstimmig vorgeschlagen. Seine Berufung durch Kultusminister Dorgerloh ist nun nur noch eine Formsache.

"Mit großem Respekt vor den Leistungen" seines Vorgängers übernehme Philipsen das Amt. Schwerpunkte seiner Amtszeit sollen die Musikscheune des Klosters Michaelstein und das Depot der Stiftung sein, sagte er.