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Glanz ohne Skandale Wien feiert gediegenen Opernball

Früher turbulent, diesmal friedlich. Der Wiener Opernball ist glänzend und prächtig, aber weitgehend aufregungsfrei über die Bühne gegangen. Dabei hatte vor allem ein Gast größeres Skandalpotenzial.

14.02.2015, 01:27

Wien (dpa) l Lugner tanzt, Lugner lacht. Nach einigen Eklats in den vergangenen Jahren ist der Wiener Opernball diesmal für den österreichischen Bauunternehmer Richard Lugner (82) gelungen. Sein diesjähriger Stargast, die italienische Schauspielerin Elisabetta Canalis (36), schwofte mit ihm über das Parkett und bereitete ihm keine Sorgenfalten. Auch sonst flanierten Stars und Sternchen eher unaufgeregt durch die Wiener Staatsoper. Das Bemühen der Veranstalter, den Ball zum seriösen Gesellschaftsereignis zu machen, scheint in diesem Jahr von Erfolg gekrönt.

"Sie ist wirklich sehr nett und macht alles mit", sagte Lugner über seinen Ehrengast. Auch seine Ehefrau Cathy (25) - Spitzname "Spatzi" - war von Canalis angetan. "Sie ist sehr lieb und total am Boden geblieben", sagte Cathy. In vergangenen Jahren hatte Lugner noch mit Gästen wie den US-Starlets Paris Hilton und Kim Kardashian einige Mühe. Canalis ist in Deutschland vor allem als Ex von George Clooney und TV-Werbegesicht bekannt.

Elisabetta Canalis nahm noch extra Tanzstunden

Kurz vor dem Opernball hatte Canalis noch extra Tanzstunden eingelegt. Auf dem Parkett lief dann aber trotzdem nicht alles glatt. "Ich konnte mit Richard Lugner kaum mithalten", sagt sie. Auch ihre glanzvolle rote Robe bereitete ihr einige Probleme. Neben dem Opernball-Routinier Lugner, der bereits seit mehr als 20 Jahren Ehrengäste zu Österreichs gesellschaftlichem Top-Event bringt, nutzten auch andere den Ball, um Öffentlichkeitsarbeit in eigener Sache zu betreiben.

Kino-Altstar Helmut Berger (70) ließ sich auch von einem einige Zeit vorher lädierten Knöchel nicht vom Ballbesuch abhalten und ließ sich kurzerhand in die Oper tragen. Den Ball selbst verbrachte er dann friedfertig in der Loge seiner Gastgeber.

Kurze Aufregung verbreitete das britische Model Naomi Campbell. Die 44-Jährige tauchte überraschend in Begleitung von Kathrin Glock, der Ehefrau des österreichischen Waffenproduzenten Gaston Glock, in Wien auf. Auf dem Roten Teppich zeigte sich Campbell in ihrem schneeweißen Abendkleid dann jedoch lediglich so lange wie nötig. Beim Ball selbst tauchte sie weitgehend unter.

Opernball seriös

Modeschöpfer Harald Glööckler (49) nutzte die prunkvolle Kulisse der Staatsoper hingegen, um seine Vermählung zu feiern. Am Mittwoch hatte er in Berlin seinen langjährigen Lebensgefährten Dieter Schroth (66) geheiratet. "Ich hab mir gedacht, so eine Feier wie hier kann man selbst nur mit viel Mühe ausstatten", sagte er. "Jetzt feiern wir hier im feudalen, kaiserlichen Rahmen. Schöner kann es nicht sein."

Damit scheint der Plan der Veranstalter aufzugehen, den Ball als seriöse Veranstaltung und nicht als schrilles Society-Event zu präsentieren. Der Opernball solle vor allem ein Treffpunkt der Kulturschaffenden sein, betonte der Gastgeber, Staatsoperndirektor Dominique Meyer. Zahlreiche Künstler sowie Intendanten und Museumsdirektoren unter anderem aus Deutschland, Österreich und Frankreich waren vertreten.

Die insgesamt mehr als 5000 Gäste beim ausverkauften Ball feierten von aller Prominenz unbehelligt ein rauschendes Fest. Im Vordergrund stand das Schaulaufen in den langen Abendkleidern und dem geschmückten Frack. Auch an Verpflegung mangelte es nicht: Laut Veranstalter wurden etwa 800 Flaschen Sekt und Champagner und 1800 Wiener Würstel serviert.