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Nachlass von Hedwig Bollhagen Berühmte Teller und Tassen

03.07.2015, 01:05

Velten (dpa) l Es sind Klassiker der Keramik in Blau-Weiß oder Grün-Schwarz: Das Werk von Hedwig Bollhagen (1907 - 2001) ist nun dauerhaft in einem Museum zu sehen. Nach mehrjährigen Planungen wurde das Haus in Velten (Oberhavel) am Donnerstag eröffnet.

Mehrere hundert Objekte aus dem Nachlass der Keramikerin und Designerin werden ausgestellt. Darunter sind Tassen, Kannen, Vasen und Gefäße.

Brandenburgs Kulturministerin Sabine Kunst (SPD) meinte, mit dem neuen Museum werde nicht nur "eine herausragende Sammlung zeitlos schöner Keramik" dauerhaft im Land zugänglich gemacht. Es entstehe auch gemeinsam mit dem Ofen- und Keramikmuseum am Standort einer immer noch produzierenden Ofenfabrik "ein Zentrum der brandenburgischen Keramik".

Das neue Haus ist auf dem Gelände des Ofen- und Keramikmuseums angesiedelt. Bis zu ihrem Tod hatte die Keramikerin im Dorf Marwitz in der Nähe der Stadt Velten die HB-Werkstätten geleitet.

Bollhagen schuf einfache Gegenstände, meist für den täglichen Gebrauch. "Kunst? Ach Gott, manche nennen es so. Ich mache Teller, Tassen und Kannen", sagte die in Hannover geborene Keramikerin einmal. Ihr Alltagsgeschirr ist international bekannt.

Ihr Nachlass wurde 2004 als sogenanntes bewegliches Denkmal in die Denkmalliste des Landes Brandenburg aufgenommen, um ihn als Einheit zu bewahren. Jahrelang gab es jedoch Uneinigkeit, an welchem Standort ein Museum entstehen soll.

Die Stadt Potsdam entschied sich Anfang 2010 gegen ein Bollhagen-Museum mit Verweis auf Untersuchungen des Zentrums für Zeithistorische Forschung zu NS-Verstrickungen der Künstlerin.