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Im Gespräch mit Ballettchef Gonzalo Galguera "Wir wünschen uns, dass die Stadt tanzt"

14.05.2011, 04:28

Vom 20. bis 22. Mai findet unter dem Titel "No dance - no love" das 4. Magdeburger Tanzfest statt. Helmut Rohm sprach mit Gonzalo Galguera. Der Chefchoreograf am Theater Magdeburg hat die künstlerische Leitung.

Volksstimme: Was kann ein Tanzfest vermitteln, was eine "normale" Ballettaufführung nicht kann?

Gonzalo Galguera: Jedes Ballett hat immer ein spezifisches Thema. Deshalb geht der Zuschauer in die Vorstellung. Die Botschaft beim Tanzfest ist, die Vielfalt zu erleben, in der der Körper Gefühle und Stimmungen ausdrücken kann. Wir möchten unsere Gäste ansprechen, auch solche, die vielleicht nicht so oft zu uns kommen. Es geht um das Mitgestalten und Mitmachen. Das Ballett Magdeburg lädt ein.

"Liebe und Tanz gehören einfach zusammen"

Volksstimme: Wie weit ist diese Angebotspalette gespannt?

Galguera: Es gibt zwei Step-Tanz-Workshops für Anfänger und Fortgeschrittene mit Christian Toberentz. Unsere Ballettmeisterin Olga Ilieva gestaltet einen Kinder-Tanzworkshop. Alle Magdeburger Laientanzensembles können an einem Kurz-Choregrafie-Wettbewerb teilnehmen. In einer öffentlichen Masterclass mit Jaroslav Slavicky, Direktor des Prager Ballettkonservatoriums, können unsere Besucher beim Profitraining zuschauen.

Volksstimme: Was verbirgt sich hinter dem Festmotto "No dance - no love"?

Galguera: Eigentlich etwas ganz Simples. Tanz hat immer etwas mit Liebe und Hingabe zu tun. Liebe und Tanz gehören einfach zusammen. Man kann nicht nur automatisiert tanzen. Sonst würde das keinen Spaß machen. Das würde unser Publikum schnell spüren

"Wir zeigen erstmals eine internationale Ballettgala"

Volksstimme: Auf welche Programmpunkte möchten Sie besonders neugierig machen?

Galguera: Wir werden zum Abschluss und Höhepunkt am Sonntagabend erstmals eine Internationale Ballettgala auf die Bühne des Opernhauses bringen. Dazu haben wir fünf renommierte Compagnien eingeladen: das englische Nationalballett , das türkische Nationalballett, das Bohemia-Ballett aus Prag, das Ballet Carmen Roche Madrid und das Nationalballett aus Bulgarien. Zu sehen sein wird klassischer und moderner Tanz mit großer Bandbeite. Unsere Compagnie ist mit der Premiere von "Grand pas de Quatre" in der Choreografie von der kubanischen Prima Ballerina Marta García dabei.

Volksstimme: Welche weiteren Vorstellungen kann das Publikum besuchen?

Galguera: Mit "Tanzbegegnungen 1" und "Stürmische Höhen" können unsere Gäste zwei der jüngsten erfolgreichen Magdeburger Ballettinszenierungen noch einmal oder das erste Mal sehen. Aus Berlin kommt die freie Jugend-Tanzcompagnie "No Limits e.V." mit dem Tanzdrama "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo".

Volksstimme: Werden Sie auch selbst mittanzen?

Galguera: Ich kann hier wohl zunächst ein anderes Geheimnis lüften. Unsere Mezzosopranistin Lucia Cervoni und ich werden die Ballettgala moderieren. Das wird für mich eine anstrengende Aufgabe werden, die ich jedoch gern mache. Und bei "Tanzbegegnungen" tanze ich auch selbst mit.

Volksstimme: Was wünschen Sie sich für das Tanzfest besonders?

Galguera: Gut besuchte Veranstaltungen. Ich hoffe, dass Magdeburg an diesem Wochenende tanzt. Und ich würde mich freuen, wenn alles klappt. Dann hätte sich der Einsatz der eigenen engagierten Kräfte und der vielen Unterstützer und Sponsoren zur Vorbereitung des Festes gelohnt. Und, so es das Publikum will, könnte sich aus der ersten Internationalen Ballettgala eine jährliche bei uns in Magdeburg entwickeln.