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Sebastian Rätzel aus Magdeburg spielt mit "The Baseballs" am 20. Juli in der Landeshauptstadt "Für perfekte Elvis-Tolle brauchts Übung"

26.06.2012, 03:27

Mit Rock\'n\'Roll-Musik, Lederjacke und lockerem Hüftschwung bringen Sam (27), Basti (29) und Digger (29) von "The Baseballs" ihre Fans zum Kreischen - am 20. Juli treten sie in Magdeburg auf. Alexandra Kunze hat mit Sebastian Rätzel gesprochen.

Volksstimme: Vor einigen Jahren sind Sie von Magdeburg nach Berlin gezogen - freuen Sie sich auf Ihr Heimspiel an der Elbe?

Sebastian "Basti" Rätzel: Total! Als wir begonnen haben, unsere Open-Air-Tour zu planen, habe ich gehofft, dass wir auch in Magdeburg auftreten. Ich bin hier aufgewachsen und meine Eltern, Großeltern und Freunde wohnen hier. Vor drei Jahren haben wir schon einmal in Magdeburg gespielt, im Moritzhof. Da waren viele bekannte Gesichter unter den Zuschauern. Jetzt kommen wir zurück und spielen ein Open-Air-Konzert, noch dazu mit unseren Freunden von Cindy Ciser im Vorprogramm - darauf freue ich mich sehr.

Volksstimme: "The Baseballs" covern erfolgreiche Chart-Hits im Rock\'n\'Roll-Stil. Was fasziniert Sie an der 50er- und 60er-Jahre-Musik?

Rätzel: Vor allem die gute Laune, die diese Musik versprüht. Wir sind Entertainer und wollen unser Publikum unterhalten. Wenn einer von uns auf der Bühne in die Knie geht, kreischen die Fans - sie spielen das Spiel also mit. Manchmal kommen die Mädels sogar im Petticoat zu den Konzerten und die Jungs formen mit ihren Haaren eine Elvis-Tolle - bei manchen sieht man, dass sie das zum ersten Mal versucht haben (lacht).

Volksstimme: Wie stylen Sie als Profi Ihre Tolle?

Rätzel: Für die perfekte Elvis-Tolle braucht es etwas Übung. Und es kommt auf die Haarstruktur an. Ich zum Beispiel klatsche mir ganz viel Gel ins nasse Haar, bringe die Tolle in Form und föhne das Haar trocken. Anschließend muss noch Pomade drauf und Haarspray zum Fixieren. Sam dagegen braucht nur Pomade, bei Digger reicht Haarspray.

Volksstimme: Auf Ihrem aktuellen Album "Stings\'n\'Stripes" haben Sie erstmals einen eigenen Song veröffentlicht. Wird es in Zukunft häufiger Eigenkompositionen geben?

Rätzel: Live haben wir schon öfter eigene Songs gespielt. Unseren Fans hat die A-Cappella-Ballade "Hard Not to Cry", die Digger vor der letzten Tour geschrieben hat, so gut gefallen, dass sie unbedingt aufs Album musste. Das wird es in Zukunft häufiger geben, aber wir werden auch weiterhin unseren Rock\'n\'Roll-Coverversionen treu bleiben.

Volksstimme: Wie entsteht so ein Cover?

Rätzel: Bei den Songs, die wir covern wollen, ist es meist Liebe auf den ersten Blick. Im Idealfall haben wir dazu gleich einen Rock\'n\'Roll-Titel im Ohr, den wir über das Original legen wollen. Wie das dann klingt, zeigt sich im Proberaum.

Volksstimme: Lässt sich jeder Song covern?

Rätzel: Nein, der Song braucht einen guten Text und die Melodie muss stimmen. Bei "Born this Way" von Lady Gaga stand die "Baseballs"-Version innerhalb von fünf Minuten - bei "I gotta Feeling" von den Black Eyed Peas hat es dagegen gar nicht geklappt. Die erste Minute klang toll, aber dann wurde es langweilig.

Volksstimme: Wie sind Sie auf den Namen "The Baseballs" gekommen?

Rätzel: Ach, da haben wir lange überlegt. Der Name sollte nach Retro und Rock\'n\'Roll klingen und möglichst englisch sein. Unser Umfeld hat viele Namen vorgeschlagen - der schlimmste war wohl "Die Fuffis". Irgendwann stand "The Baseballs" als Arbeitstitel im Raum und wir sind unter diesem Namen auf einem Stadtfest in Zwickau aufgetreten. Obwohl dort manche schon ganz schön angetrunken waren, konnten sie "Baseballs" immer noch problemlos aussprechen. Da war uns klar: Den Namen sollten wir behalten.

Volksstimme: Wie geht es nach der Open-Air-Tour weiter?

Rätzel: Nach der Tour geht es zurück ins Studio. Wir wollen dieses Jahr nämlich noch ein Weihnachtsalbum im Bill-Crosby-Stil herausbringen.

Konzert am 20. Juli ab 19.30 Uhr, Festung Mark, Magdeburg.