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Schlager Helene Fischer mit neuem Album

Spätestens seit "Atemlos" gehört Helene Fischer zu den Superstars in Deutschland. Jetzt kommt eine neue Platte.

Von Sebastian Fischer 12.05.2017, 23:01

Berlin (dpa) l Helene Fischer ist ein Phänomen. Sie tanzt, moderiert, singt, ist Entertainerin und Superpromi. Von ihrer Platte „Farbenspiel“ – mittlerweile dreieinhalb Jahre alt – kaufen die Deutschen jede Woche immer noch so viele Exemplare, dass das Album seit seiner Veröffentlichung ununterbrochen in den Charts steht. Jetzt hat die 32-Jährige erstmals seit langem wieder neue Lieder am Start. Seit gestern ist die Platte „Helene Fischer“ zu haben.

Die im russischen Krasnojarsk geborene Sängerin ist vielleicht Deutschlands bekanntester Schlagerstar. Ihre Fans gehören sicherlich zu den treuesten. Das weiß auch Fischer selbst. Der Nachrichtenagentur dpa sagt sie, ihre Anhänger hätten „in den letzten Jahren alles angenommen, was ich ihnen auf der Bühne präsentiert habe“. Was dort den Schein des Leichten trägt, ist harte Arbeit. „Generell ist in meinem Job Disziplin wichtig“, sagt sie. Rund ein Jahr habe sie sich nun auf die zum Album gehörige Tour vorbereitet, sagt die ausgebildete Musicaldarstellerin. Da brauche sie auch „Disziplin im sportlichen Sinne“. Bald spielt sie fast 70 Shows in großen Hallen.

Dass sie mit ihrer neuen Platte gleich die Chartspitze erobern wird, scheint beinah eine ausgemachte Sache. Die Frage kann dann eigentlich nur lauten: Wie lange wird sie sich diesmal ganz oben halten?

Viele der Songs auf „Helene Fischer“ drehen sich um Liebe, Sehnsucht und die Macht der Zweisamkeit – mal als Pop-Schlager, oft als emotionale Ballade. Doch zuweilen bricht sie aus den erprobten Wegen aus – und macht „Helene Fischer“ erst richtig interessant.

Da ist etwa „Achterbahn“ mit augenzwinkerndem Schnips-Beat und Autotune überm Re­frain („Gefühle außer Plan, wie in ‘ner Achterbahn“). Möglich, dass für diesen auf Sommerhit geschmiedeten Song die „Atemlos“-Fußstapfen nicht allzu groß sein könnten.Wirklich gut produziert ist auch der Eurodisco-Stampfer „Herzbeben“. Den singt Fischer trotz mancher Textschwäche so voller Drang, dass ihre Stimme endlich mal ein wenig nach Reibeisen klingt. Und solch einen Electro-Beat muss man im Genre Schlager sowieso länger suchen. Das könnte den ein oder anderen traditionellen Fan zwar ein wenig zu sehr durch die Ohren wummern. Aber sei’s drum.

Fischer scheint zu wissen, wie sie alle möglichen Geschmäcker bedient. Sollte sie mit dem einen Song mal anecken, kommt beim nächsten schon ein anderer Stil, mit dem sie die Hörer am Ende schließlich doch noch kriegt. Das spiegelt irgendwie genau die Frau wider, die beherrscht an ihrem Erfolg arbeitet.