1. Startseite
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Musik
  6. >
  7. Hymne an die Freude

Weihnachtskonzert Hymne an die Freude

Der Magdeburger Stephan Michme lädt zum 9. Weihnachtskonzert ein - und präsentiert zugleich sein neues Album "einfachglücklich".

Von Daniel Hübner 13.12.2016, 06:11

Magdeburg l Natürlich ging es nicht ohne Herz und Schmerz, aber Stephan Michme hat bei seinem sechsten Soloalbum „massiv darauf geachtet, dass meine Musik tanzbar und von Optimismus durchdrungen ist“, sagt der 44-Jährige. Entstanden ist „einfachglücklich“. Wenn es etwas Enttäuschendes zu berichten gibt von „einfachglücklich“, dann ist es die Tatsache, dass diese wunderbare Liedersammlung nach sechs Songs und einer halben Stunde Michme endet.

Beim 9. Weihnachtskonzert des Magdeburgers am kommenden Sonnabend und Sonntag im Schauspielhaus endet endlich ein Versprechen, welches Michme in den letzten vier Jahren seiner Fangemeinde zu jedem Treffen gegeben hat: neue Lieder, neues Hörglück. Aber warum musste das so lange dauern? Nach „Magdeburg“ (2012) hat Michme nicht etwa eine Schaffenspause eingelegt. Es gab ausreichend Gefühle in der Musik zu verarbeiten: den Tod seiner Mutter, seine Hochzeit, die Geburt seines Töchterchens. Leben ging, Leben begann. „Ich habe in der ganzen Zeit wahnsinnig viel geschrieben. Aber zu der Zeit bin ich als Radiomoderator ins Erwachsenenfach bei MDR-Sachsen-Anhalt eingestiegen“, berichtet er, „und alles zusammen hat so viel Kraft und Energie beansprucht, dass ich nicht gemerkt habe, wie die Zeit verging.“

Das Warten hat sich gelohnt. Im neuen Album setzt Michme natürlich auch besinnliche Akzente. Die Balladen „Elefanten“ und „Halt die Zeit an“ speisen sich aus einem Lebenselixier: Liebe, die bleibt. In erster Linie ist das Werk jedoch eine Hymne an die Freude, wenngleich sich der Pop in seiner Reinkultur dem melancholischen Unterton nie vollständig verwehren kann. Aber es wäre nicht Michme, wenn sich selbst der größte Optimismus ausnahmslos in Jubelarien in Dur wiederfinden würde.

Allein „Hurra“ steht dafür als exemplarisches Beispiel, er ist lauter als alle anderen Songs auf der Platte, zum Mitsingen, Mitschreien und zum Mitlächeln in den ruhigen Momenten. Ein Song der Dankbarkeit.Von einem Freund für Freunde. „Ich hatte sieben, acht Texte dafür geschrieben und alle weggeworfen. Und dann, drei Stunden vor dem Einspielen, habe ich mich an meine philosophische Dienstagsrunde erinnert, bei der sich Menschen aus dem sportlichen und kulturellen Leben der Stadt treffen und so viel kluges Zeug erzählen“, sagt Michme. „Diese Runde bedeutet mir so unendlich viel, dass ich Sätze daraus zitiert und Situationen beschrieben habe.“

Zum Weihnachtskonzert, „für mich das größte und coolste im Jahr“, wird er mit allen neuen und vielen alten Stücken die Atmosphäre im Schauspielhaus füllen. Er hat sich zudem Bands aus dem Contest „SWM-Talentverstärker“, den Michme seit der Geburtsstunde vor 15 Jahren fördert, eingeladen. Man kann sich jeden einzelnen Moment dieser beiden Abende vorstellen. Wie Feuerzeuge Licht spenden, wie Menschen in einem Augenblick fröhlich mitwippen und im anderen in Gedanken versinken. Und wie die Fangemeinde Michme das Versprechen abnimmt, im nächsten Jahr ein neues „Hurra“ zu präsentieren. So lange es einfach Michme bleibt.

Das Weihnachtskonzert mit Stephan Michme am 17. Dezember im Schauspielhaus ist bereits ausverkauft. Für den 18. Dezember sind noch Karten online oder per Telefon (01806) 570070 erhältlich.