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Neo Rauch Besucherstarke Vater-Sohn-Schau

Mit seiner aktuellen Grafik-Ausstellung in Aschersleben hat Neo Rauch besonders viel Persönliches preisgegeben. Die Besucher goutierten das.

Von Dörthe Hein 01.05.2017, 23:01

Aschersleben (dpa) l Die Ausstellung mit Werken von Neo Rauch und seinem früh verstorbenen Vater Hanno ist die bislang besucherstärkste der Grafikstiftung Neo Rauch in Aschersleben. Mehr als 7000 Gäste seien gezählt worden, teilte die Leiterin der Grafikstiftung, Christiane Wisniewski. An Sonntag ist die Schau nach elf Monaten zu Ende gegangen. „Das war noch einmal ein erfolgreiches Wochenende“, sagte sie. Pro Tag seien mehr als 100 Besucher in die Ausstellung gekommen.

Der international bekannte Künstler Rauch (57) hatte für die Schau etwa 50 Holzschnitte, Grafiken und Zeichnungen seines Vaters ausgesucht. Dieser war wenige Wochen nach der Geburt Neo Rauchs 1960 bei einem Zugunglück ums Leben gekommen.

„Die Monate März und April 2017 waren definitiv die Monate mit den meisten Besuchern“, sagte Wisniewski. „Das hat maßgeblich an dem Kinofilm gelegen.“

Anfang März war die Dokumentation „Neo Rauch – Gefährten und Begleiter“ über den Künstler in den Kinos angelaufen. Dafür hatte eine Filmemacherin den prominenten Vertreter der „Neuen Leipziger Schule“ drei Jahre lang begleitet – in seinem Atelier in Leipzig und auf Vernissagen von New York bis nach Aschersleben.

In der kleinen Stadt vor dem Harz war Neo Rauch bei seinen Großeltern aufgewachsen. Rauchs Eltern, die nur 19 und 21 Jahre alt wurden, waren Kunststudenten in Leipzig – wie später auch ihr Sohn. Sie kamen 1960 bei einem Zugunglück ums Leben, da war Neo Rauch erst einen Monat alt. Weil er sich der Stadt Aschersleben verbunden fühlt, errichtete er gemeinsam mit ihr die Grafikstiftung. Sie organisiert jährlich eine Ausstellung und bietet auch Workshops an. Die Ausstellungsräume waren 2012 eröffnet worden.

Die neue Jahresausstellung wird laut Wisniewski zwischen dem 28. Mai 2017 und dem 29. April 2018 Werke von Arno Rink und Neo Rauch zeigen. Rink war Lehrer von Neo Rauch.

An der renommierten Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig war er erst Student, dann Lehrer, Rektor und Prorektor. Er gilt als „Vater der Leipziger Schule“. Erfolgreiche „Lehrlinge“ Rinks waren neben Neo Rauch auch Michael Triegel, Tim Eitel, David Schnell und Christoph Ruckhäberle.