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Paul Potts Vom Verkäufer zum Opernstar

Handyverkäufer Paul Potts wurde durch eine Castingshow zum Opernstar. Nun zeigt Vox eine Filmbiografie über ihn.

09.08.2016, 23:01

London (dpa) l Als Paul Potts im Frühjahr 2007 auf die Bühne der Castingshow „Britain’s Got Talent“ tritt, wird er von Publikum und Jury belächelt. Ein pummliger schüchterner Mann mit schiefen Zähnen, der sein Geld mit dem Verkauf von Mobiltelefonen verdient und ankündigt, Oper singen zu wollen.

Doch Potts schafft die Sensation. Schon nach den ersten Takten der Puccini-Arie „Nessun dorma“ feiern ihn die Zuschauer im Saal – und wegen des Videoportals „Youtube“ erreicht sein Auftritt die ganze Welt. Potts veröffentlicht später eigene Alben, erreicht in mehreren Ländern die Spitzen der Charts. Und singt sogar vor der Queen.

Den Film zur Erfolgsgeschichte des singenden Handyverkäufers gibt es zwar schon länger – jetzt aber ist er erstmals im Free-TV zu sehen. Das Biopic „One Chance – Einmal im Leben“, das „Vox“ morgen zeigt, erzählt den Werdegang Potts’ von der Kindheit bis zum Durchbruch.

In dem unterhaltsamen Film zeigt US-Regisseur David Frankel, dass Potts’ Gesangstalent – anders als häufig behauptet – nicht aus dem Nichts kommt. Schon seit seiner Kindheit will der Brite, im Film gespielt von James Corden, Opernsänger werden – und wird dafür von allen Seiten schikaniert. Nur seine Mutter und seine Freundin Julz unterstützen ihn bei seinem Ziel.

Potts singt in Chören, gewinnt einen kleinen Talentwettbewerb und nimmt gar an einer Sommer-Opernschule in Venedig teil. Doch es gibt auch einen Rückschlag: Als er vor dem Star-Tenor Luciano Pavarotti auftritt, um in dessen Meisterkurs aufgenommen zu werden, versagen die Nerven. Potts kehrt frustriert in seine Heimatstadt zurück. Schließlich ringt er sich dazu durch, beim Fernseh-Talentwettbewerb „Britain’s Got Talent“ mitzumachen.

Viel falsch macht Regisseur Frankel mit dem Film nicht. Er schafft es, den Zuschauer das ständige Auf und Ab des Gesangstalents vor seinem Durchbruch mitzuerleben zu lassen. Und erzeugt Spannung und Unterhaltung. Besonders lustig wird es immer dann, wenn James Corden und Alexandra Roach, die beide in ihren Rollen überzeugen, gemeinsam eine Szene spielen.

Zum Ende hin scheint Frankel allerdings zu viele Lebensstationen Potts’ in zu kurzer Zeit nacherzählen zu wollen. Es kommt zu vielen Zeitsprüngen. Außerdem wünscht man sich in manchen Szenen, dass der Regisseur etwas dünner aufgetragen hätte, anstatt den Film künstlich emotional aufzuladen.

 „Vox“ zeigt „One Chance – Einmal im Leben“ morgen um 20.15 Uhr und im Anschluss die Dokumentation „Paul Potts – Aus dem Nichts zum Superstar“.