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Theater Magdeburg Klassik für Knirpse und für Kenner

Das Theater Magdeburg will jedem etwas Passendes bieten. In der neuen Spielzeit gehören große Namen gehören dazu.

Von Rolf-Dietmar Schmidt 04.05.2017, 23:01

Magdeburg l Noch stehen im Theater Magdeburg Premieren in der aktuellen Spielzeit aus, da lenkt Generalintendantin Karen Stone, deren Vertrag bis 2021/2022 verlängert wurde, den Blick schon auf die kommende Theatersaison. Doch bevor die startet, gibt es noch das Open-Air-Musical „West Side Story“ vom 16. Juni bis zum 9. Juli auf dem Domplatz. 85 Prozent der Karten sind bereits verkauft, und es wird mit insgesamt 22 000 Zuschauern gerechnet.

Die Musicalproduktionen vor der historischen Kulisse des Magdeburger Doms locken Jahr für Jahr über die Landesgrenzen hinaus Zuschauer an. Für das kommende Jahr kündigte Karen Stone nun „Jesus Christ Superstar“ an.

Die Spielzeit 2017/2018 wartet mit insgesamt 27 Neuproduktionen in den Sparten Musiktheater, Ballett, Schauspiel und Junges Theater auf. Im Musiktheater werden es neun, im Ballett drei und im Schauspiel elf Premieren sein, im Jungen Theater sollen vier neue Stücke aufgeführt werden. Hinzu kommen Konzerte, zahlreiche Extras, Gastspiele und Sonderformate.

Eröffnet wird die neue Saison im Musiktheater von Antonín Dvořáks märchenhafter Oper „Rusalka“, und sie wird mit Richard Strauss’ „Salome“ im Mai 2018 beendet. Dazwischen hält Opernintendantin Karen Stone aber noch einige Leckerbissen für Musikfreunde parat. Dazu gehört unter ihrer Regie die große Choroper „Dantons Tod“. Ein absoluter Höhepunkt für Opernfreunde dürfte Giuseppe Verdis „Aida“ sein. Eine Neuinterpretation dieses Klassikers nimmt Oliver Mears, Operndirektor des Royal Opera House Covent Garden, vor. Premiere ist am 21. Oktober 2017.

Nicht minder interessant dürfte die Aufführung des Singspiels „Richard Löwenherz“ von Georg Friedrich Händel und Georg Philipp Telemann sein. Die Premiere am 10. März 2018 gehört zu den Aufführungen innerhalb der 24. Magdeburger Telemann-Festtage.

Ballettdirektor Gonzalo Galguera widmet sich in der neuen Spielzeit thematisch vor allem dem amerikanischen Kontinent. In dem Ballettabend „America Noir“ (Premiere am 30. September 2017) geht es um amerikanische Kinos und Komponisten, das Handlungsballett „Raymonda“ von Alexander Glasunow wird die Freunde des klassischen Balletts besonders erfreuen, während die „Tanzbegegnungen 7“ von zwei zeitgenössischen lateinamerikanischen Choreographinnen gestaltet werden.

In diesem Jahr feiert die Magdeburgische Philharmonie ihr 120-jähriges Bestehen. Eigens dafür kommt der weltberühmte Pianist Menahem Pressler nach Magdeburg und spielt als Solist das 1. Sinfoniekonzert am 21. und 22. September 2017. Zum Abschluss der Konzertsaison ist beim 10. Sinfoniekonzert die bekannte Solistin der jüngeren Generation Antje Weithaas zu erleben.

Um die Tragfähigkeit der Demokratie geht es Schauspieldirektorin Cornelia Crombholz bei der Gestaltung des Spielplans im Schauspiel. Mit der Antiken-Trilogie „Antigone und Ödipus“ begibt sie sich auf die Spuren der Entstehung der Demokratie nach Griechenland. Mit der Fiktion „Die Präsidentin“ beleuchtet sie dann das höchst aktuelle Szenario „was wäre, wenn“ Marine Le Pen in Frankreich dieses Amt erringen würde.

Ab Februar 2018 wird das „Paradies“ als stehende Raumbühne im Schauspielhaus etabliert. Das Einheitsbühnenbild erlaubt flexible Formate und Experimente und dient vor allem als Kulisse für Zukunftsvisionen. Während der 121-tägigen Mission ist hier „Solaris“ von Stanislaw Lem ebenso zu sehen, wie die Science-Fiction-Komödie „Ab jetzt“ von Alan Ayckbourn.

Höhepunkte beim Programm für junge Zuschauer sind Mozarts „Entführung aus dem Serail“ als Kinderoper, aber auch das Format „Klassik für Knirpse“, ein Programm mit Licht und Klang für Kinder ab einem Jahr. Für die Jugendlichen steht „A Clockwork Orange“ im neuen Spielplan.

Auftakt für die neue Theatersaison ist der „Tag der offenen Tür“ am 3. September.