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Nächste Station: Berlin Dresdner Aleppo-Busse abgebaut

Das Friedensmahnmal des Deutsch-Syrers Manaf Halbouni hatte für heftige Kontroversen in Dresden gesorgt. Jetzt wurde die aus drei Omnibussen bestehende Intallation demontiert und im Herbst in Berlin wieder aufgestellt.

04.04.2017, 13:21

Dresden (dpa) - Zwei Monate nach seiner heftig umstrittenen Errichtung ist ein aus Schrott-Bussen bestehendes Friedensmahnmal vor der Dresdner Frauenkirche abgebaut und nach Berlin transportiert worden.

Die drei senkrecht stehenden Busse wurden am Dienstag von zwei Kränen auf drei Tieflader verladen. In Berlin wird das Kunstwerk "Monument" des Deutsch-Syrers Manaf Halbouni ab November beim 3. Berliner Herbstsalon des Maxim Gorki Theaters zu sehen sein, wie die Leiterin des Kunsthauses Dresden, Christiane Mennicke-Schwarz, sagte.

Das Kunsthaus ist Eigentümer des Mahnmals gegen Krieg und Terror, das an drei im syrischen Aleppo zum Schutz vor Heckenschützen aufgestellte Busse erinnern soll. Bewohner einer Straße in der vom Bürgerkrieg zerstörten Stadt hatten sich dahinter in Sicherheit gebracht.

Das "Monument" war im Vorfeld des Gedenkens an die Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg am 13. Februar vor der Frauenkirche aufgestellt worden und hatte zu einer heftigen Kontroverse in der Stadt geführt.

Anhänger der fremdenfeindlichen Pegida und der AfD sprachen mit Blick auf die Dresdner Bombenopfer von einer "Schande" und warfen der Stadt einen Missbrauch der Kunstfreiheit vor. Im Internet war Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) massiv angegriffen worden - bis hin zu Mordaufrufen. Schon bei der Einweihung war es zu Tumulten und Störungen durch Demonstranten aus dem Pegida-Umfeld gekommen.