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Salonmaler Alma-Tadema in Wien: Dekadenz und antike Pracht

Zu seiner Zeit war Lawrence Alma-Tadema ein Top-Star, dann geriet er lange in Vergessenheit. Inzwischen haben die Werke des wiederentdeckten Malers sogar ihren Widerhall in Hollywood gefunden.

23.02.2017, 15:32

Wien (dpa) - Wer sich für die Antike interessiert, findet in den Werken des niederländischen Malers Lawrence Alma-Tadema (1836-1912) ein prächtiges, wohlvertrautes Bilderbuch.

Der Top-Star unter den Künstlern im London des 19. Jahrhunderts prägt mit seinen äußerst detailreichen und feinen Szenen aus dem alten Rom, dem alten Athen oder Ägypten bis heute unsere Vorstellung von der Welt von damals. So hat sich Filmemacher Ridley Scott beim Bau der Requisiten für den Blockbuster "Gladiator" an Alma-Tadema orientiert.

Das Belvedere in Wien zeigt bis zum 18. Juni 136 Werke des Malers, der nach seinem Tod über Jahrzehnte nicht mehr in Mode war. Die Versteigerung des Bildes "Die Auffindung des Moses" (1904) für 36 Millionen Dollar rückte ihn 2010 schlagartig wieder ins Rampenlicht.

"Er hat die Populärkultur beeinflusst", sagte Belvedere-Direktorin Stella Rollig. Alma-Tademas Motive oft blumenbekränzter, sinnlicher Frauen galten eine Zeit lang als süßlicher Historismus. Allerdings fußt das Werk auf ausgiebiger Recherche. "Alma-Tadema hat sich mit der Antike ganz intensiv auseinandergesetzt", sagte Kurator Alfred Weidinger.

Die Liebe zu Italien und zur Antike generell hatte Alma-Tadema in den Flitterwochen mit seiner zweiten Frau in Italien entdeckt. Fortan zählte er mit seinem Werk zu den teuersten Künstlern und lebte in London in einer Villa mit 66 Räumen - fast ein zusätzlicher Grund die Schau unter den Titel "Dekadenz & Antike" zu stellen.

Ausstellung

Lawrence Alma-Tadema, Die Auffindung des Moses, 1904. Foto: Matthias Röder
Lawrence Alma-Tadema, Die Auffindung des Moses, 1904. Foto: Matthias Röder
dpa
Lawrence Alma-Tadema, Eine Sommergabe, 1911. Foto: Matthias Röder
Lawrence Alma-Tadema, Eine Sommergabe, 1911. Foto: Matthias Röder
dpa